lgr 30
#2
Dieses Band muss eigentlich auch -im Rahmen seiner durch die technische Entwicklung gegebenen Möglichkeiten- so gut sein wie neuzeitliches Band. Es kam nämlich etwa 1967 als Konkurrenzprodukt zum PER 525 der AGFA AG als eine der späten BASF-Neukonstruktionen auf Luvithermbasis auf den Markt. Neben dem 525 stereo, das ebenfalls 1967 erschien, wurde dieser Bandtyp zum Normalband deutscher Rundfunkanstalten. 525 aber war bereits ein PE-Band, dessen Vorteile im Rundfunkbetrieb zu offensichtlich sind, weshalb in den Listen der BASF schon 1968 ein LGR 30P auftraucht, das dann wie 525 bis 1981 gefertigt wird. Der Alttyp überdauerte seine Markteinführung also nur um nicht einmal ein Jahr, was auch Gelegenheit bot, die elektrischen Werte auf den 525-Standard etwas aufzupolieren.

Die Bänder sind aber eigentlich nur sinnvoll bei hohen Bandgeschwindigkeiten und mit relativ großen Kopfspaltweiten zu verwenden, weil sie -noch nicht dem LH-Zeitalter angehörend- auf Amateurgeräten oder solchen Maschinen, die schmale Kopfspalten (und damit hohe obere Grenzfrequenz) aufweisen, nennenswerten Restrauschpegel entfalten. Dass sie zur Gewährleistung der Selbstreinigung des Bandweges nach neuzeitliuchen Erwwartungen recht wenig kalandert waren, gehört zu den Selnstverständlichkeiten des Rundfunkbetriebes dieser Tage. Erste Wahl sind sie dann, wemm man auf Studio- (oder Halbstudio-) Magnetofonen Aufnahmen bewusst in die Sättigung fahren will. Soll es ja geben.

Ansonsten stimmt deine Beobachtung der Hochwertigkeit natürlich, zumal die Qualität von Magnetbandaufnahmen des hiesigen Rundfunks über seine Glanzzeit hin durch Hundertausende von Aufnahmen belegt ist. Die Aufnahmen sind in den einschlägigen Archiven ja zum Teil (so nicht bereits digitalisiert) noch heute vorhanden. Und was da in 66 Jahren zusammenkam (Betrebseinführung des Magnetofons bei der RRG 1.1.1942, programmverwendbare Aufnahmen mussten daher schon seit Jahresende 1941 gemacht werden), ist qualitativ zu großen Teilen schlicht faszinierend. In diesen Frühjahrstagen (März/April) feiert die Entdeckung des Hf-Aufzeichnungsverfahrens ja 67. Geburtstag.

"Qualität" ist keine Erfindung unserer Tage. Beim Marketing-Geschwätz bin ich mir da nicht so sicher.

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von UHER und TEAC - 06.04.2007, 23:25
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