Bandgeschwindigkeiten anno 1946
#7
Soweit ich weiß, liegen die Originalbänder in der Asservatenkammer des LG Nürnberg. Ich werde aber mal nachfragen und vom Ergebnis berichten.

Ich habe vor einiger Zeit einen R22a Lizenzbau aus den Beständen des BR aus einem Nachlass geerbt. Diese Maschine ist aber schon in den 60er Jahren in Privatbesitz übergegegangen. Sie hat einen originalen AEG Kopfträger und ist nur mit einem Wiedergabekopf (Ringkern) ausgestattet. Dieser hat eine Abtastbreite von 7mm und es fehlt der Einschliff am Rand, den spätere Köpfe hatten. Die Bandführungen haben eine lichte Weite von 6,7 mm. Dies läßt vermuten, dass es sich dabei um eine Zuspielmaschine zum Umkopieren von 6,5mm Bändern handelte. Beim Tonmotor hat man durch eine Spezialhülse die Bandgeschwindigkeit auf 77cm/sec geändert. Vollmer hatte ja die löbliche Angewohnheit, dass man auf eine dünnere Welle als erforderlich eine Hülse aufsteckte (9,7mm). Die Bandgeschwindigkeit von 77cm/sec hatte wahrscheinlich einen banalen Hintergrund. Da man in den Anfängen normale Industriemotoren einsetzte, hatte deren Welle den Normdurchmesser von 10mm. Bei einer Leerlaufdrehzahl von 1480 U/min (Asynchronmaschine) kam man zunächst auf eine Geschwindigkeit von 77,5cm/sec, die dann unter Last auf ca. 77cm/sec abfiel. Bei den späteren Synchronmaschinen hat man dann die Welle passend abgedreht.
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[Kein Betreff] - von niels - 21.10.2006, 12:43
[Kein Betreff] - von Frank - 21.10.2006, 15:09
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 21.10.2006, 16:54
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