21.03.2007, 11:44
Zitat:Heinrich postete
Der Unterschied zwischen digitalen und analogen Medien liegt meiner Erfahrung nach NICHT in Frequenzgangunterschieden, sondern in einer geringeren Darstellung von "Raum"/"Tiefe" der digitalen Medien.
Zitat:capstan posteteDies allerdings ist Produkt des Zufalls, nicht einer wie auch immer gearteten interpretatorischen Planung.
Durch eine analoge Masterbandkopie (3. Generation) wird es möglich den Phasengang des Originals soweit zu verändern, daß es deutlich hörbare Unterschiede in Bezug auf Räumlichkeit und subjektive Dynamik im Vergleich zum phasenlinearen digitalen Master gibt.
Überdies sollten wir uns gerade im Zusammenhang mit zweikanaliger Stereofonie einmal genaue Gedanken darüber machen, was Raum und [räumliche] Tiefe denn wirklich sind. Bei der zweikanaligen Stereofonie gibt es Raum und Tiefe ja 'eigentlich' nicht, denn die Klangebene wird durch die mittlere Lage der Ebene durch die Wandlerchassis bestimmt. Davor gibt's nix und dahinter auch nicht (sieht man z. B. von unerwünschten Reflexen an den Begrenzungsflächen des Wiedergaberaumes ab). Es handelt sich also um eine Suggestion, deren Herkunft nicht minder 'eigentlich' klar ist. Die Erzeugung jener Suggestion (durch assoziative Interpretation des Gehörssinns; der Hinweis auf G. Theiles Dissertation ist nicht zufällig) überlasse ich aber allemal ungerne dem Allpass "analoges Bandgerät", weshalb mir bei einer 'auto matos' (= "selbst bewegt"), von einer Maschine hinzugefügtem "Raum" auch immer die Worte "geringerer" Raumdarstellung im Halse stecken zu bleiben geruhen; gerade als jemand, der seine extendierten Studienzeiten noch völlig ohne digitale Substitute zu einem wohl verdienten Ende brachte.
Worüber wir uns außerdem klar sein müssen, sind die sehr eigenen Anforderungen/Vorstellungen des musikalischen Genres, das hier in der Diskussion steht und das -anders als das klassische- mit der Medientechnik in eigener, sehr engagierter Weise 'interagiert', weil es sich historisch an dieser entlang entwickelte, womit sich aber auch qualitative Beurteilungen einer "Raumdarstellung" technischer Medien eigentlich erübrigen sollten. (Vgl. oben den Hinweis auf die nahe Mikrofonierung: Raum???) Wollen wir ein Raumverhalten transportieren, müsste der zunächst einmal realiter und nicht 'nur' als Effekt da sein.
Hans-Joachim
(, am Tage des nominellen, aber nicht realen 322. Geburtstages J. S. Bachs, denn der wurde julianisch geboren, weshalb heute - gemäß weltweit gültigem, gregorianischem Kalender- sein 'reales' Wiegenfest auf den 31. März fiele. Er wusste übrigens genau, was "Raum" und "Reflex" waren. Genauso, wie sich Gustav Mahler -in Wien- recht interessant zur Korrelationsfrage im Zusammenhang mit der so gennanten 'deutschen Orchestersitzordnung' äußerte.)