AKAI GX210D Problem mit Capstan
#4
Lieber Franz,

nachdem dein Motor ein schlichter polumschaltbarer Asynchronmotor ist, der nach deinen Informationen mit zunehmender Betriebsdauer (die Wärme ist ein Sekundärphänomen) immer weiter außerhalb seiner, prinzipbedingt knapp unterhalb der Synchrondrehzahl liegenden Drehzahl läuft, denke ich nach eigenen, einschlägigen Erfahrungen mit einer F36 an einen Schmiermittelmangel. Da der Motor sicher Gleitlager besitzt, wäre beim Auftreten des Falles der Fälle eine Kontrolle auf eine etwaige Drehhemmung hin angebracht, da auch Asynchronmaschinen weiter außerhalb der Synchrondrehzahl kaum mehr Drehmoment entfalten.

Die "ominösen" Entstörglieder sind bei Schaltung induktiver (und kapazitiver) Lasten mehr als nur sinnvoll, will man deren ständiges Gelärme bei einer Betriebszustandsänderung vermeiden und die Kontakte der schaltenden Relais nicht auf Schützgröße liften müssen. Und die Einwirkungsfreiheit der Schalterei auf die Audioelektronik war damals gottlob längst Standard bei Amateurgeräten.
Die RC-Kominationen können aufgrund der relativ hohen Widerstände (wohl je nach Lage zwischen 10 und 150 Ohm) und der kleinen Kapazität (um 0,1 µ) dem Motor kaum Kraft rauben bzw. müsssten bei internem Kurzschluss schlicht hochgehen. Das merkt man dann ja.
Der Hilfsphasenkondensator sei auch o.k., meldest du absolut glaubwürdig, womit außer dem Schmiermittel- bzw. Lagerproblem fast nichts mehr bleibt, wenn nicht im Umschaltrelais vorwärts/rückwärts etwas faul ist, denn der Schaden bleibt ja bei beiden Geschwindigkeiten erhalten.

Wechseln da die Relaisschleifer der Drehrichtungsumschaltung einwandfrei die Kontakte, gibt es gegebenenfalls elektrische' Kraftunterschiede beim Lauf vorwärts vs. rückwärts?

Welcher Bauart ist der Tonmotor, sitzen beide Lagerschalen fest. fluchten sie?

Möglicherweise sind von irgendwelchen Vorbesitzern obere und untere Lagerschale minimal gegeneinander versetzt, also nicht korrekt fluchtend festgelegt worden, was sich dann mit zunehmender Erwärmung in Gestalt erhöhter Lagerreibung auswirkt. Hier Abhilfe zu schaffen, ist manchmal etwas popelig (ich kenne das von Plattenspielermotoren in meiner unmittelbaren Umgebung) aber auch ohne das spezielle Hilfswerkzeug der ja durchwegs nicht mehr bestehenden Hersteller hinzubiegen.

Alternative: Schmiermittelmangel, siehe oben.

Bei meiner geschenkten F36 (mit nicht wenig verwegener Vorgeschichte, die ehedem reichlich flaue EMM 801 düst nach Tausch wieder tadellos) wollte auch der Motor selbst nach Anwerfen nicht mehr dauerhaft drehen, was sich aber mit einer Zerlegung nebst PDP65-Kur (Klüber & Frank sei Dank) bleibend lösen ließ: Der hier und im Gegensatz zur Nachfolgerin G36 als reine Asynchronmaschine angelegte Tonmotor dreht nun wieder nach einwandfreiem Anlauf auf Solldrehzahl. In der richtigen Drehzahl. Ich mache übrigens noch einen Unterschied zwischen G-und As-Dur und weiß den auch adäquat zu beschreiben...

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von franz47 - 25.01.2007, 00:17
[Kein Betreff] - von Musikfreund - 25.01.2007, 15:38
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