Löschen von Bändern
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Zitat:Frank postete

Wenn ein Band mit einer Löschdrossel -die leider auch gebraucht über dem Budget eines Amateurs liegen- gelöscht wird, sollte bei sachgerechter Anwendung kein Gleichfeld zurückbleiben, da diese Drosseln mit Wechselfeldern arbeiten.
Hallo Frank,

prinzipiell muß ich Dir hier schon recht geben, so sollte es eigentlich sein, aber in praxi sieht es oft leider etwas anders aus.
Von einer professionellen Löscheinrichtung (Degausser) für magnetische Speichermedien erwartet man eine remanenzfreie Löschung des Mediums.

Wechselfelder sind aber kein Garant für magnetische Neutralität!

Wenn das Gerät mit 50Hz Wechselstrom betrieben wird, so sollte gewährleistet sein, daß der Elektromagnet genau im Spannungsmaximum abgeschaltet wird, um eine restlose Entmagnetisierung sicherzustellen.
Auch wäre das kontinuierliche Herunterfahren der Wechselspannung bis auf Null eine funktionierende Möglichkeit.
In der Praxis scheint man davon aber weit entfernt zu sein.
Ich habe eine Menge Bänder aus Rundfunkbeständen, welche vor dem Verkauf professionell gelöscht wurden (gelöscht, nicht entmagnetisiert).
Diese Bänder zeigen noch erhebliche remanente Magnetisierungen.
Beim Abspielen ist die ursprüngliche Information zwar vernichtet (gelöscht), aber das Band auf keinen Fall entmagnetisiert, der Pegelmesser schlägt in rythmischen Abständen an den rechten Anschlag.

Der Sinn einer "Löschung" ist lediglich die Unbrauchbarmachung der vorhandenen Nutzmodulation und nicht die perfekte und absolute Neutralisierung (Entmagnetisierung) des Mediums!

Jedes magnetische Speichermedium sollte im entsprechenden Aufzeichnungsgerät restlos entmagnetisiert (formatiert) werden.

Ich hatte im obigen Beitrag an eine handelsübliche 50Hz- Wechselstrom- Handlöschdrossel gedacht, welche bei "unsachgemäßem" Betrieb immer eine Gleichfeldrestmagnetisierung auf dem Medium zurücklässt.

Es sei denn man wendet sie sachgemäß, wie hier schon oft beschrieben, an und bewegt sie mit gleichmäßig kreisenden Bewegungen dicht über dem Medium, um sie nach allmählicher Entfernung auf cca. 1,5m (Armreichweite) und 90° Drehung aus der Richtung abzuschalten.
Nur so ist gewährleistet, daß die magnetisierten Teilchen des Mediums immer kleiner werdende Hystereseschleifen durchlaufen und damit vollkommen entmagnetisiert werden. Erst nach solch einem Vorgang ist das Medium magnetisch neutral.

Gruß

Bernd
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[Kein Betreff] - von RonnyK - 18.01.2007, 17:10
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