Oben oder unten
#9
Hallo Leute,
ich denke,das ist eher geschichtliche Entwicklung,ob und wie die Andruckrolle gegen die Tonwelle bzw.das Band drückt:
Die einzige Bedingung,die ich sehe,ist die,daß das Band zuerst auf die Tonwelle aufläuft(das steht schon so im ursprünglichen Patent von Telefunken)
Telefunken hat (mit deutscher Schichtlage),die Andruckrolle gegen die Rückseite des Bandes drücken lassen.
Ob sich die Ingenieure soviel dabei gedacht haben??:ich stelle mir vor,daß die Verbindung zwischen Magnetschicht und Trägerfolie anfangs noch nicht so toll war,und die Magnetschicht sicher leichter an einer Gummirolle als an einer polierten Metall-Tonrolle haften blieb.
Nachdem John Mullin die ersten Magnetophone als "Kriegsbeute" in die USA brachte,war Ampex wohl die erste Firma,die dort Tonbandgeräte gebaut hat.Ampex hat im Krieg Flugzeugmotoren gebaut,und mußte sich nach Kriegsende nach anderen Geschäftsfeldern umsehen,wollten sie nicht bankrott gehen.Und das wurde die Tontechnik.
Und Ampex machte jetzt zweierlei:die drehten das Band um,erfanden sozusagen die internationale Schichtlage,ließen aber die Andruckrolle da,wo sie auch bei Telefunken war.Und damit drückte die Andruckrolle jetzt gegen die Magnetschicht des Tonbandes.
Dieses Drehen des Bandes macht durchaus Sinn:man sieht nämlich beim Cutten die Schnittstelle vor dem Wiedergabekopf und braucht sich nicht zu verrenken.

Wer sich die alten Ampexe ansehen will,kann sich hier unter "Linkliste"-"ausländische"-die Seite"DER australische Sammler" zur HP von Peter o´Neill und dann bis zu den nicht australischen Ampex durchklicken.
Dort sieht man dann auch,woher die Japaner ihr Design genommen haben:
Wie bei den Autos,wo man anfangs amerikanische Straßenkreuzer kopiert hat,hat man bei Tonbangeräten insbesondere Ampex kopiert,siehe Typen 351 bis 354.Erst in der letzten Generation der japanischen Geräte ab Mitte der 70-iger Jahre kann man von eigenständigem Design reden.In Japan hat man die Frage,von welcher Seite die Gummirolle gegen das Band drückt,offenbar nicht so eng gesehen:je nach Type war die Gummirolle einmal oben,einmal unten,z.B.Akai:jahrelang oben,in der letzten Generation unten,Sony:TC 850 etc oben,TC 755 etc. unten...
Übrigens hat Ampex in den 70-igern Laufwerke von Teac mit eigenen Verstärkern ausgerüstet und unter dem NAmen Ampex verkauft...

Ich glaube auch nicht,daß das eine Rolle spielt:ob der Schmutz von der Gummirolle oder der Tonwelle ins Band gewalzt wird,ist m.E.unerheblich.Eher sehe ich ein Problem darin,daß die Tonwelle des Capstan ja immer mir gleicher Geschwindigkeit läuft,und damit während der Hochlaufzeit des Bandes gegenüber der ihr zugewandten Seite des Bandes ein Schlupf auftritt.Das wird für die Magnetschicht problematischer sein als für die Trägerschicht...

Viele Grüße
Frank
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[Kein Betreff] - von highlander - 10.05.2004, 13:36
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 10.05.2004, 15:49
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