Defekt li. Kanal an PR 99
#4
Lieber Nils,

wenn ich logisch keine Knoten in meine Ganglien gebracht habe, dürfte klar sein, wo das Problem liegt: Im Bereich des "Driver" genannten Verstärkers auf der Platine Repro-Amp.

Dort (Print 1.177.875, 876 oder 877) solltest du -ich schließe aufgrund deiner Antwort auf eine gewisse Versiertheit, die vielleicht sogar (und idealerweise) das Vorhandensein eines Oszilloskops signalisieren könnte- am Anschluss 12 der Platine (von Pin 1 des IC 1 -RC4559- kommend) im Wiedergebebetrieb ziemlich sicher noch Signal haben. Auch bei Platinenanschluss 11 sollte noch etwas sein, weil es keinen Unterschied macht, ob du vor oder hinter Band abhörst. Wenn an 11 nichts mehr da ist, hängt der Betriebsartenwahlschalter irgendwie durch. Das ist ja (dem Vernehmen nach, ich besaß nie eine PR99) wohl so ein goldiger Platinendirektschalter, den man dann 'mal zerlegen müssen können sollen dürfte.

Ist aber an 11 noch etwas da, dann würde es jetzt kritisch:
Sollte am Platinenanschluss 16 nichts mehr sein, was ich fest annehme, ist der Driver wohl irgendwie fällig. Er muss knapp 1:20 verstärken, was bei 80 mV am Eingang auf 1,6 V am Ausgang dieses "Drivers" hinausliefe. Sollte am Platinenanschluss 16 nichts mehr, am Pin 7 des IC 1 (4559) aber durchaus noch etwas (wenn auch möglicherweise müder als erwartet) da sein, müsstest du dir den Kontakt 1b 'meines' oben so genannten Klacke-Relais anschauen, weil der dann nämlich hängt.

Wenn der Driver taub ist, so kann dies an einer kalten Lötstelle im Elektronikbereich ebenso liegen wie an einem tauben Kondensator (so z. B. dem verstärkungsbestimmenden C10 oder einem vertrockneten C6) bzw. enem defekten 4559. Nachdem Studer mit Drahtverbindungsbäumen in den Geräte aast, solltest du aber auch damit rechnen, dass Oxidationen der Verbindungselemente den von dir diagnostizierten "Unterbruch" im Signalpfad verursachten. Ziehe deshalb doch bitte einige Male bei abgeschaltetem Gerät den entsprechenden Verbinder P2 (so sollte er nach Schaltzeichnung heißen) an der Platine "Repro-Amp" ab und stecke ihn (richtig) wieder auf. Vielleicht hat das ja schon die gewünschten Folgen. Ansonsten lohnt die visuelle Untersuchung auf geknackte Schwallbadlötungen.

Potenziell von meinen Mutmaßungen abweichende Beobachtungen postest du bitte, weil ich dann gegebenenfalls meine Annahmen revidieren ud meine Angaben weiter präzisieren könnte.

Hast du die Schaltung der PR99III?

Ansonsten sind die bekannten Vorsichtsmaßregeln beim Umgang mit elektrischen Geräten zu befolgen, auf dass nicht nur die Gerätereparatur nicht scheitere, sondern auch Erfolge im Leben des Reparateurs fürderhin entlang der Gesetze dieser Welt nicht als nachrangig anzusehen sind.

Hans-Joachim
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Endore - 01.01.2007, 23:34
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 02.01.2007, 06:35
[Kein Betreff] - von Endore - 02.01.2007, 10:51
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 02.01.2007, 12:17
[Kein Betreff] - von Endore - 02.01.2007, 20:20
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 02.01.2007, 20:51
[Kein Betreff] - von Endore - 04.01.2007, 20:03
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 04.01.2007, 21:58
[Kein Betreff] - von Endore - 04.01.2007, 23:25
[Kein Betreff] - von Endore - 30.01.2007, 18:20

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste