Wert einer Technics RS 1506
#6
Zitat:Agfa-Band postete
Die Frage ist nur, was "überholungsbedürftig" genau bedeutet, denn technisch ist da angesichts der prekären Ersatzteilsituation nur begrenzt etwas machbar, sofern Austauschteile nötig werden.
Ich weiß nicht, warum die Ersatzteilsituation immer so betont wird.
Dazu müßte man erst mal wissen was an einer Technics im normalen Betrieb überhaupt kaputt gehen kann, was spezielle "Technics" -Ersatzteile erfordet.
Ein komplettes Gerät natürlich vorausgesetzt, bei dem nicht schon spezielle Bedienteile fehlen, wie z.Bsp. Schalterkappen.
Die Technics 1506 ist in erster Linie ein Tonbandgerät wie jedes andere auch mit typischen Fehlern, die eben nach ca. 30 Jahre auftreten können.
Dazu gehören in erster Linie Kontaktprobleme die bei der Technics hauptsächlich im Bereich der Schaltergruppe Monitor/Tape select/Rec-mode sowie an den Potis auftreten. Kommt halt über die Jahre durch Feuchtigkeit, Staub und ggf. Nikotin. Desweiteren quietscht die mittlere Zählwerkumlenkrolle oft barbarisch. Auch sind die Bremsen oft abgenutzt, eine Schwachstelle, aber hier gibt es auch genügend Tipps im Netz, wie man das wieder hinbekommt.
Alles Dinge, die natürlich die Freude an dem Gerät trüben aber erst mal gar keine Ersatzteile erfordern, sondern nur Reinigung, neue Ersatz-Beläge oder Schmierung.
Desweiteren kann es bei der Technics zu "trockenen" Kondensatoren kommen, was hauptsächlich den Frequenzgang beeinflußt (falls im Entzerrungsteil) oder zu Ausfällen im Audioteil führen kann, falls ein Glättungskondensator betroffen ist. Auch können natürlich Transistoren oder Widerstände betroffen sein.
Aber alles Teile die man im Elektroversandhandel bzw. Internet jederzeit bekommen kann, da nicht speziell von Technics.
Ich würde mal behaupten, dass weit über 90% aller Fehler, die an einer Technics im normalen Betrieb auftreten können, ohne spezielle Technicsersatzteile zu beheben sind.
Und nun die Einschränkungen. Die Capstanmotorregelung und die Logiksteuerung der Technics beinhaltet spezielle IC´s. Die sind aber auch nicht von Technics sondern von Halbleiterherstellern zugekauft. Ein Problem, dass aber viele Bandmaschinen aus den späten 70ern , 80ern und 90ern betrifft. Diese spezial IC´s dürften so manchen, heute teuer bezahlten "Top-Modell, Jumbo, die beste die es gab", wie z.Bsp. Akai 747 nach 10 bis 20 Jahren den Rest geben. Ein gleiches Problem hat auch die Autoindustrie.

Aber nun bin ich vom Thema abgewichen. Zurück zur Technics:
Wenn man natürlich ein verbasteltes nicht funktionierendes Gerät kauft besteht natürlich die Gefahr, dass Teile ausgeschlachtet wurden oder durch laienhaftes Gebastel Motoren, VU-Meter oder Trafo zu schaden gekommen sind. Diese Teile sind wirklich nur von Technics, deshalb würde in diesem Fall nur ein weiteres Schlachtgerät helfen.
Und last, but not least sind die Tonköpfe natürlich auch speziell Technics, wobei ich mir vorstellen kann auch hier andere Fabrikate anpassen zu können, falls alle Stricke reißen. Für mich persönlich aber eine schlechte Lösung, da ich auf Originalität wert lege.
Zum Glück gab es viele Wechseltonkopfträger für die Technics, die bei vielen Besitzern heute teilweise noch ungenutzt in den Schubladen liegen und sehr oft auch in ebay auftauchen, wenn auch teilweise zu saftigen Preisen. Wer aber seine Technics in dieser Hinsicht wie neu haben will, ist aber bestimmt bereit diese Preise zu zahlen.
So, ich denke ich habe die "Ersatzteilglaubensfrage" aus meiner Sicht ausreichend dargelegt.
Nun kann ich zum eigentlichen Punkt kommen.
Viel wichtiger als Ersatzteile für die Technics, ist in meinen Augen jemanden zu finden, der sich mit dem Gerät auskennt und es auch reparieren kann, ohne gleich abzuwinken mit dem beliebten Zusatz:" Da gibt es keine Ersatzteile mehr dafür".
In der Tat gehört die Technics nicht gerade zu den wartungsfreundlichsten Geräten, was schon sehr oft gepostet wurde. Zwar kann man den Audioteil sehr leicht herausziehen und man kommt ohne Hilfsmittel wie "Extensionboards" leicht an alle Bauteile.
Aber beim Laufwerk geht es schon los. So gestaltet sich der Wechsel des inneren Zählwerkriemens schon zum Drahtseilakt, da ich das Ding noch nie ohne teilweise Ausbau des riesigen Capstanmotors habe wechseln können. Technics Spezialisten haben hier vielleicht noch eine Spezialtrick auf Lager, den ich noch nicht kenne. Auch gestaltet sich die Überholung der Bremsen bzw. der Wechsel von Bandzugsfedern als nicht gerade einfach, vorallem wenn man es noch nie gemacht hat.
Ich denke einige aufmerksame Leser können die Technics-spezifischen Probleme und deren Beseitigung mit einigen Links noch untermauern bzw. ergänzen.
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[Kein Betreff] - von mash - 01.01.2007, 12:07
[Kein Betreff] - von Agfa-Band - 01.01.2007, 12:32
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