Lichttontechnik
#7
Ich bitte um Vergebung:
Heinrich George (+1946) hat in vielen Tonfilmen gespielt -auch Musikfilmen, z. B. 'Heimat' von 1938 [Zarah Leander singt, Paul Hörbiger dirigiert Bach und Gluck..., es ist zum 'sehkrank' werden)-, den Magnetfilm (16 oder 35 mm) hat er aber niemals kennen gelernt. Er hat zwar sehr wohl auf Magnetband gesprochen, dies aber nicht für den Film.

Weiterhin gab es 1929 eine Hörspielsendung der RRG unter dem Titel "Rao, Rao Foyn, Kassin rettet Italia", die die 1928 erfolgte Notlandung des Luftschiffes 'Italia' von General Nobile bei Spitzbergen zum Inhalt hat. Diese heute noch vorhandene Sendung wurde nicht -wie damals an sich üblich- live 'aufgeführt', sondern auf Tonfilm (!) -an Magnetband war 1930 noch kein Denken- vorproduziert und dann zurechtgeschnitten gesendet. So gesehen gab es Wiedergabe ab Band (bzw. Film) sowie den Bandschnitt vor dem Beginn der Magnetbandgeschichte im engeren Sinne.
Im Sommer 2003 wurde dieses Hörspiel vom SWR wieder einmal gesendet (wie ich gerade ím Net entdeckte.)

Vor allem aber braucht der Tonfilm nicht etwa notwendigerweise eine vorausgehende Magnetbandaufnahme. Der ganze Ufa-Kram bis 1945 ist reiner Lichtton auch in Playback-Produktion und den Dialogen. Erst sehr spät -also kurz vor Kriegsende- kamen kleinste Zuspielungen vom nicht synchronen Magnetband. Ein schon existierendes Pilottonpatent (DE883836, eingereicht 24.12.1940 durch .... unseren Eduard Schüller) blieb unbeachtet. Erst die Zweiterfindung nach dem 2. Weltkrieg setzte sich durch.
Weiterhin wurde der Präsignator -ein wesentliches Werkzeug, um die Lichttonmodulation für unsere Ohren anhörbar zu machen- erst in den frühen 50ern (ich habe das exakte Datum jetzt nicht genau nachgesehen) von Johannes Webers entwickelt. Da war also der Lichtton noch so wichtig, dass man an Schnittstellen 'etwas tun musste'.

Heute wird natürlich auf Band bzw. Rechner aufgezeichnet, denn der Rechner hat auch in der Filmtonmischung längst Einzug gehalten. Lichtton ist aber nach wie vor üblich und zwar vielfach digital. DOLBY hat auch diesen Markt zu beachtlichen Teilen in der Hand.
Neben den vielen Nachteilen des Lichttones besteht einer seiner großen Vorteile ja in der relativ leichten Vervielfältigung im Zuge der Kopienbelichtung.

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von highlander - 29.09.2004, 07:14
[Kein Betreff] - von MGW51 - 29.09.2004, 08:31
[Kein Betreff] - von Frank - 29.09.2004, 08:42
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[Kein Betreff] - von PhonoMax - 29.09.2004, 15:26

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