Fragen zu REVOX B77
#2
Guten Morgen, Leut,

du spezifizierst nicht, welcher Art störende Geräusche du wo hörst. Sollte dies ein leichtes mechanisches Rauschen oder Brummen (ggflls. auch interferierend) sein, so ist dies normal. Deutlicheres mechanisches Mahlen oder ein stärkerer Brumm, unter Umständen gar einer, der dem Nf-Ausgangssignal elektrisch überlagert ist, gehört nicht zu den Spezifika einer B77. Dem müsste man dann auf den Grund gehen.

Die B77 besitzt zwei, vollständig unter 50 Hz laufende (Wickel-)Motoren und einen dritten, den Tonmotor, der zwar auch ein üblicher 50-Hz-Asynchron-Rohrläufer ist, aber mit Hilfe einer induktiven Abtastung elektronisch recht trickreich auf konstanter Drehzahl gehalten wird.

Die Wickelmotoren können ein wenig brummen (bzw. interferieren, was man auch bei den Studiomaschinen der Regensdorfer wahrnehmen kann), der Tonmotor darf auch ein Pfeifen abgeben. Gegen das Brummen, das allerdings in der Regel nur beim schnellen Vorlauf deutlicher hörbar sein sollte, weil dann vom Motor Leistungsabgabe verlangt wird, kann man nichts unternehmen, denn es rührt aus der Eigenbewegung der im Magnetfeld bewegten Motorteile.

Das seit der A77 charakteristische Tonmotorpfeifen dieses Gerätetyps hat eindeutige Gründe, die teilweise im fachlichen Zugriff minimiert werden können, bei der B77 aber bereits ab Werk soweit minimiert sind, dass da eigentlich keine Wünsche mehr offen bleiben. Mängel beobachtet man da deshalb nur, wenn jemand ggflls. nicht ganz glücklich Hand an den Tonmotor gelegt hat. Diese Pieperei ist lästig, aber nicht schädlich.

Mahlende Geräusche jedoch deuten auf Lagerschäden hin und gehen im Falle des Tonmotors gemeinhin auch mit Gleichlaufschwankungen einher. Sie sind auf eine nicht immer zuträgliche Gerätelagerung (innerhalb von 20 bis 50 Jahren geschieht auch im Leben eines Magnetbandgerätes allerlei) und/oder eine ausgefallene Schmierung zurückzuführen. In so einem Falle muss man fachlich solide sehen, wie der Abhilfe zwischen Nachschmierung, Lagertausch und Motorwechsel näherzutreten ist. Da kann Eile geboten sein, muss aber nicht in jedem Fall.

Klassische Lagerschäden sind bei Revox-Geräten aufgrund der beachtlichen Motorgrößen sehr selten; außerdem versuchte man sich an verschiedenen Optimierungsstrategien, die naturgegeben Grenzen haben. Dies gilt vor allem dann, wenn eben ein Bandgerät nutzerseitig notfalls ein Jahrzehnt (bzw. länger) im feuchten Keller oder trocken heiß-kalten Speicher zugebracht hat. Da streichen selbst Öle die Segel.

Hans-Joachim
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