Lichttontechnik
#2
Lichtton funktioniert ganz einfach und ist weitaus problemloser in der Anwendung als die im Amateurbereich üblich gewesene Magnettontechnik.

Ich gehe doch davon aus, daß dieses Verfahren auch heutzutage beim Kinofilm noch angewandt wird.
Beim Tonfilm im Amateurbereich gibt es ja prinzipiell zwei unterschiedliche Verfahren: die Ein-Band-Technik und die Zwei-Band-Technik.

Bei der Ersteren Variante wird eine, manchmal auch zwei Randspuren des Filmbandes mit einer Magnetschicht versehen. Dafür sind mir ebenfalls zwei unterschiedliche Technologien bekannt auf die ich aber nicht eingehen will. Die Zweibandtechnik interessiert hier auch nicht da es sich in allen diesen Fällen um die bekannte magnetische Schallaufzeichnung handelt.

Der Lichtton setzt allerdings den Magnetton voraus!

Das bedeutet in der Praxis, daß der komplette Ton zum Film auf ganz ordinärem
Magnetband abgemischt wird. Um die Synchronität zwischen Bild und Ton sicherzustellen müssen beide, in diesem Stadium noch getrennten Ereignisse fest miteinander gekoppelt werden. Das Magnetband welches hierfür zum Einsatz kommt ist zu diesem Zwecke - ebenso wie das Filmband - perforiert. Man spricht hier vom Magnetfilm. Durch die Perforation ist eine absolut lippensynchrone Vertonung erst möglich.

Wenn der komplette Ton zum Film fertig abgemischt auf dem Magnetfilm vorliegt wird die magnetische Schallinformation mit Hilfe einer NF-modulierten Lichtquelle auf fotografisches S/W Filmmaterial übertragen. Nach der Entwicklung stehen zwei Filmbänder zur Verfügung: Der Bildstreifen und der Tonstreifen wobei letzterer nur auf die im Bild nicht sichtbaren Randbereiche reduziert ist. Der Bildbereich enthält keine weitern Informationen und wird transparent ausentwickelt.

Da Kinofilm ja um einiges größer ist als die Amateurformate mit max. 16mm steht auch wesentlich mehr Platz auf den Randbereichen, neben der Perforation, zur Verfügung. Somit ist es möglich auch mehrere Tonspuren unterzubringen. Beim Amateurfilm beschränkt man sich aus physikalischen Gründen i.d.R. auf eine - also Mono - Spur.

Der letzte Schritt folgt nun im Kopierwerk.
Hier werden jetzt die beiden Filmbänder, unter Beachtung des genormten Tonvorlaufes, auf fotografischem Wege zusammenkopiert.

Die Qualität des klassischen Lichttones steht immer einer einwandfrei ausgesteuerten Magnetbandaufnahme nach. Obwohl die Abtastung - im Gegensatz zum Magnetton - berührungslos erfolgt, erhält der gesamte Film auf seinem Wege durch die Kinomaschine ständig kleine Schleif- und Kratzspuren.
Beim Bild sind diese Beschädigungen der Emulsion durch "Telegrafendrähte" und Blitzer eher augenfällig als das zunehmende Rauschen des Tones. Zudem spielt hier eine emotionale Funktion dem Kino in die Hände >>> Visuelle Eindrücke beschäftigen das Gehirn weitaus mehr als es die akustischen Wahrnehmungen vermögen.
Dagegen kann sich ein Sehender nicht zur Wehr setzen - für einen Blinden allerdings sieht die Welt ganz anders aus da für ihn ja der akustische Reiz allein zur Auswertung steht und sich folglich die entsprechenden Hirnregionen auf diese Lebensumstände angepaßt haben.
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[Kein Betreff] - von highlander - 29.09.2004, 07:14
[Kein Betreff] - von MGW51 - 29.09.2004, 08:31
[Kein Betreff] - von Frank - 29.09.2004, 08:42
[Kein Betreff] - von MGW51 - 29.09.2004, 08:55
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[Kein Betreff] - von PhonoMax - 29.09.2004, 15:26

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