Na sieh mal einer kuck
#6
Lieber Dani,

musse dich mal in den schönen Vorharz/Leinetal nach Göttingen (die Erlebnisse Heinrich Heines vor Ort sprechen für sich) verfügen oder ein Treffen der Röhrenfreaks mit den halbmeterdicken Plattspielertellern besuchen, wie das zu Beginn des noch laufenden Jahres in Langenargen am Boodesää stattfand.
Dort war nämlich auch ein Besitzer zweier Exemplare des LS-Typs O15 Hans Eckmillers, erste Serie (Konski&Krüger 1943; elektrische Erregung) zu Gast und brachte mit diesen Koax-2-Weg-Lautsprechern (eingebaut in Kopien der zeitgenössischen RRG-Abhörschränke) die Szene gehörig durcheinander. Obgleich er (war er nicht auch zeitweise und als Besitzer einer Stereo-M5 -...- auch mal hier im Forum?) von Göttingen mit einiger Unsicherheit gen Süden gefahren war.

http://www.ak-tubes.de/Lautsprecher/Eckm...miller.htm

Grundsätzlich waren die Probleme der Lautsprecherwiedergabe bzw. der Lautsprecherkonstruktion schon vor 75 Jahren bekannt. Mit Lautsprechern Superlative zu verknüpfen, überließ man daher damals (sofern man es mit kundigen Leuten wie Hans Eckmiller zu tun hatte) späteren Generationen und ihrer Marketingseligkeit.
Eckmiller verfasste vier Aufsätze zu diesem Lautsprecher, die man sich von der Klangfilmseite (Adresse unten; dort 7.5 und 7.6) herunterladen kann. Telefunken wie auch Klangfilm stellten ja fast nichts her, vertrieben dafür alles, was gut und vor allem teuer war, sowie vom heimischen Markt hergegeben wurde.

http://klangfilm.free.fr/index.php?lng=0...=&num=#7.6.

Übrigens erfährt man auf der Klangfilmseite auch, warum in obiger Werbung der größte dynamische Lautsprecher so deutlich herausgestellt wird. Lautsprecher besaßen damals aus konstruktiven Gründen (sowohl auf der Verstärker- wie der Lautsprecherseite) ja eine sehr geringe Belastbarkeit, weshalb die Vermittlung von Dampf (Kino aufwärts) eindrucksvolle technische Lösungen erforderte (Stichwort: Euronor...)

Der O15 ist natürlich das Endergebnis einer mehr als 10 Jahre währenden Beschäftigung Eckmillers mit dem Problem Lautsprecher, das ihn schon vor 1933 beschäftigt hatte. Und folgerichtig lag ja auch die Reichsrundfunkgesellschaft Georg Neumann schon ganz zu Anfang (1928) in den Ohren, die 'Erstausgabe' seines legendären Kondensatormikrofones CM3 (Kugel) zu modifizieren, weil die frühe Version den Herrschaften zu "hässlich" klang (Zitat Helmut Krüger; O-Ton in meinem Besitz!). Diese modifizierte Kapsel M1a hatte dann einen Frequenzgang ('Diffusfeldkugel'), den wir bis heute gewöhnt sind.
Jener Unterschied muss von den RRGlern gehört worden sein. Man kann sich daher 'ausrechnen', welchen Ansprüchen professionelle Lautsprecher der ersten industriellen Generation genügten.

Der O15 hält noch heute mit, fast 65 Jahre alt.

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von Matthias M - 29.10.2006, 13:17
[Kein Betreff] - von TB-Dani - 29.10.2006, 13:48
[Kein Betreff] - von hanns-d.pizonka - 30.10.2006, 00:43
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[Kein Betreff] - von EinarN - 30.10.2006, 17:04
[Kein Betreff] - von TB-Dani - 30.10.2006, 17:08

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