Peakmeter
#6
Lieber Ulrich,

meine damalige Anlage ordnete sich ohne Wenns und Abers den hierzulande gepflogenen, professionellen Pegel-Standards unter, weshalb eine Eichung aller Wege nach IRT (1,55 V für VA) vom Entzerrer bis zum Tuner, von den Bandgeräten bis zu den Aussteuerungsmessern ebenso selbstverständlich war wie die durchgängige Erdsymmetrie.

Als Zentrale dieser Anlage fungierte ein von mir modifiziertes (und seit 1997 gestohlenes) Studer 269 (14 in 4), dessen Summenkanäle 1 und 2 anstelle der originalen Studer-PPM-Messwerke (sie wirkten fürderhin anstelle der dort vorgesehenen Is-was-da-is-nix-da-Instrumentele im "Reverb-" bzw. "Foldback"-Zug) fest auf ein (1) RTW 1109 arbeiteten, wogegen ein zweites 1109 fix mit dem Monitorzug verbunden war. Der Monitorzug konnte auf die PFL-Schiene, die Summen, auf die Reverb- und Foldback-Ausgänge, und weitere wohl fünf stereofone Abhörpunkte geschaltet werden, die bei mir im generell vorhandenen Kreuzschienenversteilersystem anwählbar waren.

Diese drei größeren Selbstbau-Kreuzschienenverteiler waren als passive Schaltmatrices (Schadow-10-fach-Schaltaggregate mit Schlafaugenknöpfen) angelegt und auf sämtliche zweikanalig stereofonen Quellen und Senken aufzulegen. Damit konnte jeder Geräteeingang auf jeden beliebigen Geräteausgang -außer dem eigenen- aufgelegt werden; Geräteausgang auf Geräteausgang war aber ebenfalls ausgeschlossen.

So war jeder Geräteausgang mit dem mischpultintern am Monitor des 269 liegenden 1109 ebenso auf seinen Pegel hin überprüfbar, wie der Pegel am Ausgang der jenes Gerät steuernden Quelle bestimmt werden konnte. Ich brauchte nur die entsprechenden Punkte am Kreuzschienenverteiler auf einen der Mischpultmonitorpunkte zu schalten und dann am Mischpult diesen Monitorpunkt anwählen. Dann hörte ich das an diesem Punkt anliegende Signal und konnte gleichzeitig seinen Pegel am 1109 ablesen. Das war z.B. der Ausgang meines Tuners A76, der von mir symmetrisch nachgerüstet worden war und bei 40 kHz Hub 1,55 Volt abgibt, oder der Plattenspieler-EZV, den ich auf 1,55 V bei einer Schnelle 11,3 cm/s geeicht hatte. Natürlich war jedes Bandgerät auf diesem Wege ebenso mit wenigen Handgriffen auf einwandfreie Einmessung hin zu kontrollieren, wie ich diese beim Neuwerwerb von Anfang an einer Bandcharge durchführen konnte (Messtöne am Summenausgang ablesbar auf dem einen RTW 1109, 20-dB-Taste gedrückt; Bandgeräteausgang über Kreuzschiene und Monitorzug auf dem zweiten RTW, 20dB-Taste gedrückt: Pegel mussten identisch sein).

Vier vorhandene Dolby-A-Züge waren auch auf diese Weise auf Pegelidentität Ein- vs. Ausgang zu überprüfen. Umso einfacher, als die RTWs eine -9 dB-Markierung tragen (= Pegel des Dolbygenerators 185 nWb/m). Ich verzichtete deshalb schon baldigst auf eine Verwendung der Dolbyprofilmessgeräte und deren berühmt-berüchtiger Anzeigepunkte. Stattdessen benützte dich den internen Dolbytongenerator, justierte dessen Spannung mit dem Dolby-Ausgangspot auf 185 nWb/m (-8,9 dB PPM unter 514 nWb/m/1,55 V also 0,55V), legte danach einen Sinuston 1 kHz entsprechender Spannung (-8,9 dB) auf den Dolby-Eingang und justierte den mit seinem Pot so, dass am Ausgang wieder jene -8,9 dB unter VA anstanden. Damit war gewährleistet ("NR out"!!), dass die Einheiten genau 1:1 arbeiteten. Das ging rasend schnell und war weitaus präziser als der Abgleich nach "Dolby-Punkt". Ich hatte daher nie Ärger mit meinen Dolbys.

Innerhalb des Mischpultes hatte Studer ja seine PFL-Punkte einigermaßen klug gelegt, weshalb bei gewisser Verinnerlichung des Pegeldiagramms durch mich und meiner Modifikation des Pultes interne Übersteuerungen zuverlässig vermieden werden konnten.
Ursprünglich war im Pult ein einzelnes Stereo-Lichtzeigermessinstrument (Müller&Weigert LDPR) aktiv, das aber beim Unsieg auf digitale Speichertechnik ein wenig ins Treten kam und daher durch die beiden RTWs ersetzt werden musste.

Alles klar?


Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von Frank Stegmeier - 25.10.2005, 22:49
[Kein Betreff] - von dl2jas - 25.10.2005, 23:46
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 26.10.2005, 01:50
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[Kein Betreff] - von Ulrich - 14.10.2006, 13:38
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 14.10.2006, 15:50
[Kein Betreff] - von Ulrich - 15.10.2006, 11:02

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