21.09.2004, 09:41
Zitat:Frank posteteDann dürftest Du schon zu den erfahreneren Tonamateuren zählen. Auf diese Weise hergestellte Aufnahmen klingen oft unnatürlich, und es erfordert in der Tat schon einiges an Erfahrung, das richtig zusammenzumischen.
Bislang habe ich meine Aufnahmen mit Mikrofonen so gemacht, dass ich Instrumente / Stimmen bzw. Gruppen mit je einem Mikro abgenommen, über ein Pult abgemischt und direkt auf ein Stereoband genommen habe. Bei kleineren Ensembles klappt das recht gut.
Zitat:Frank posteteNein. Die MS- Mikrofonie entstand aus dem Wunsch heraus, die klanglichen Defizite von Nierenmikros bzw. Druckgradientenempfänger zu umgehen. Es wäre völlig zweckfrei, hier als Mittenmikrofon eine Niere einzusetzen.
Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, zukünftig Stereoaufnahmen nach dem M/S- Verfahren zu machen.
Die klassische Anordnung besteht bekanntlich aus einem Mikro mit 8-er Charakteristik und einem Nierenmikro. Allerdings braucht man dazu einen Decoder / Encoder, der Mitten- und Seitensignal entsprechend verarbeitet.
Das Mittenmikrofon ist normalerweise ein Mikro mit Kugelcharakteristik, sprich ein Druckempfänger - einfach, weil bauartbedingt der Frequenzgang besser ist.
Zitat:Frank posteteHmm? Publikumsgeräusche hin oder her, durch geschickte Aufstellung kann man sie durchaus reduzieren. Ausserdem gehören sie irgendwie zu "live" dazu. Und Reflektionen sind durchaus erwünscht. Falls nicht, dann solltest Du bei der Polymikrofonie bleiben - hier wären jede Denkansätze zu Stereomikrofonie fehl am Platz.
Das 8-er Mikrofon nimmt logischerweise nicht nur den von der Schallquelle kommenden Schall auf, sondern, zumal bei Frontalaustellung, auch eventuelle Publikumsgeräusche und Reflektionen. Diese Störgeräusche sind natürlich unerwünscht.
Verstehe ich das richtig? Du nimmst an, das Achtermikro nimmt zum einen den Schall von vorne und zum anderen den Schall von hinten auf? Nee, Irrtum! Das S-Mikrofon ist das Seitenmikrofon, d.h. der Schall wird von links und rechts aufgenommen... Vielleicht ist da in Deiner Überlegung der Knackpunkt?
Zitat:Frank posteteTheoretisch sollte es möglich sein, zwei Nierenmikrofone mit großem Öffnungswinkel (160 Grad) also wesentlich weiter gespreizt als bei einer X/Y- Aufstellung auf den rechten und linken Rand der Schallquelle zu richten. Das ergäbe die Seitensignale und soll den Störschall vermindern. Ein drittes Nierenmikrofon wird frontal auf die Schallquelle gerichtet, was das Mittensignal ergeben sollte.Hmm? Da sähe ich keinen Vorteil gegenüber einer reinen XY-Aufstellung.
Diese drei Mikrofone sind räumlich unmittelbar benachbart.
ein Mischpult mit drei Kanälen wird nun so beschaltet:
Rechtes Mikrofon auf Kanal 1, Panpot rechts.
Mittenmikrofon auf Kanal 2, Panpot mittig.
Linkes Mikrofon auf Kanal 3, Panpot links.
Zitat:Frank posteteNö. Ein XY-Signal ist im Allgemeinen schon monokompatibel, auch ohne Mittenmikrofon. Und Mikros mit "umschaltbarer" Charakteristik und Matrixgerät sind nicht unbedingt erforderlich für MS-Stereofonie.
Diese drei Signale werden zusammengemischt auf den Masterregler gegeben und von dort aufgezeichnet. Das Wunschergebnis sollte nun ein monokompatibles Stereosignal sein und die Ausgaben für zwei gleichartige Mikrofone, die noch umschaltbare Richtcharakteristiken haben müssen und das Matrixgerät entfallen.
Aber wie gesagt: Eine Aufstellung von drei Nierenmikros in unmittelbarer Nähe sind nicht sinnvoll - zwei in XY-Aufstellung machen den gleichen Effekt.
Vielleicht solltest Du Deinen Ansatz nochmal grundlegend überdenken!?
Gruss,
Hendrik