Klagewelle rollt
#4
Hallo Leute,

ich denke,daß es viele Aspekte dieser Problemetik gibt:

- Es muß natürlich gewährleistet sein,daß der Urheber,also Komponist,Musiker,Produzent für das,was er macht,Geld bekommt,und daß das,was er für seine Arbeit bekommt,proportional zunimmt mit dem Erfolg seiner Arbeit.Es kann nicht sein,daß wie im 19.ten Jahrhundert ein Komponist seine Arbeit an "die Musikindustrie"(damals waren das die Theaterbesitzer) verkauft,und am Erfolg dann keinen Anteil mehr hat(bestes Beispiel:Mozart).

-Damit aber die Urheber Erfolg haben,muß Werbung betrieben werden,d.h.ihre Arbeit muß erst einer größeren Zahl von Leuten bekannt gemacht werden.Seit der Existenz des Radios bis zum heutigen Tag ist es deshalb üblich,daß die Platten oder CDs von Neuerscheinungen erst einmal an die Radiostationen und DJ(heute macht aber der Moderator sein Programm nicht mehr selber,da geht´s wohl an den Musik-Redakteur) geschickt werden.Bei den wesentlichen Sendern schaut dann der Interpret auch noch vorbei und gibt brav Pfötchen,labert mit dem Moderator und macht gut Wetter,damit seine Musik auch gepielt wird.
Erst vor kurzem war der Wolfgang Niedecken im SWF wegen seiner neuen CD und hat mit dem Moderator über die goldene Vergangenheit und gewisse Altherrenbeschwerden parliert.
Die Frage übertragen aufs Netz ist also auch:wenn da MP3 files getauscht werden:ist das eher Werbung,die sich dann doch bessere CD zu kaufen,oder schädigt das wirklich dem Verkauf?Hat das irgendjemand einmal untersucht?(Keine Angst,das geht:nicht ganz so gut wie wenn man randomisieren kann,aber theoretisch ist das für jeden,der einmal die Broschüre" Statistik für Anfänger" gelesen hat,möglich)
Warum wird das nicht gemacht oder nicht veröffentlicht??
Das legt dann doch die Vermutung nahe,daß es der Musikindustrie gar nicht darum geht,den Urhebern und sich selber ihre Rechte zu sichern,sondern:
-Abzulenken von eigenen Fehlern,wenn die Geschäfte schlecht laufen
-In Jahren,in denen wenig Neues passiert,die Geschäfte mit der Wiederverwertung uralten Materials zu stabilisieren,statt nach Innoviativem zu suchen.Der Archivverwalter schlägt den Talentsucher.
Das wird vielleicht wegen Internettauschbörsen schwerer:daß das Material,das da wiederwertet wird,leicht verderbliche Ware ist,und oft halt auch etwas dünn wie der 3 .Aufguß beim Tee,ist den meisten Leuten klar.Und sich dann eine CD zu kaufen,......

-Unter dem Strich halte ich den hauptsächlichen Antrieb für eine moderne MaschinenstürmereiBig Grinie Eisenbahn war der Feind der Postkutsche,und wie es weiter ging,weiß jeder.Die Gruftis in den Chefetagen wollen einfach ihre Lebensgrundlage erhalten,bis sie in Rente gehen ohne sich auf neuere Entwicklungen,Vertriebswege und auch Verdienstmöglichkeiten einstellen zu müssen.Maschinenstürmereien haben in der Geschichte nie etwas bewirkt,nie eine Entwicklung aufgehalten.Diese Leute machen einfach ihre Hausaufgaben nicht.

-Noch ein Aspekt,den Andreas angedeutet hat:den Server kann man irgendwohin stellen,wo die Justiz keinen Zugriff hat.Wenn also Tausch verhindert werden soll,muß der einzelne User,der sich etwas herunterlädt,erfaßt und bestraft werden.Und das setzt eine riesige NAchschnüffelei und Überwachung aller Leute voraus,die Zugang zum Internet haben.D.h.daß in die Browser eine Überwachungs-Software implimentiert werden muß(oder schon ist)(weil ich ja auch einen Provider im Ausland haben kann).Und damit ist eine Überwachung möglich,wie sonst nicht in der Gesellschaft:wie ist das mit dem Schutz der Privatsphäre?Man vergleiche dazu die Bestimmungen über das Abhören von Telefongesprächen.Und wie sollen das die Gerichte überwachen??Oder soll die Weitergabe von Daten ohne Gerichtsbeschluß möglich sein?Und soll da einfach alles überwacht werden,oder nur bei konkretem Verdacht??Und was ist ein Verdacht??und wie konkret muß er sein???

Also,ich denke,daß da ein paar Leute Ihre Hausaufgaben nicht machen.
Wenn es eine neue Technik gibt,dann sollte man sich ihrer bedienen,nicht sie gerichtlich verbieten.

Die Technik bietet viele Möglichkeiten,auch für Urheber:man denke an die Verdienstmöglichkeiten von Musikern vor Ergindung der Schallpaltte und danach.
Wie das aussehen kann,weiß ich nicht.Aber das ist auch nicht MEIN Job.

Viel Grüße
Frank
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[Kein Betreff] - von highlander - 30.03.2004, 20:33
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