4000er Report Monitor Uher
#10
Gerade erst werde ich auf die Diskussion aufmerksam.

Gesprächsmikrofonierungen sind nicht einfach, weil oftmals (und so auch hier angesprochen) der Tisch massiv mit in das Klangbild eingeht, von dem wir nicht wissen, inwieweit auch die tadellose Verständlichkeit eine unter möglichst allen Umständen zu gewährleistende Rolle spielt. Günter müsste genauer sagen, wie seine Situation aussieht. Der legendäre Club 2 des Österreichischen Fernsehens kultivierte ja vor Jahrzehnten eine quasi monomikrofonische Gesprächsübertragung schier zum Erkennungszeichen, ähnlich wie es seit ganz frühen Tagen die Tiefenanhebungen (im Gefolge des Nahbesprechungseffektes) zum Internationalen Frühschoppen W. Höfers taten. Auch so etwas muss man als ußenstehender ja bei Zielen einer Übertragung im Auge behalten.

Gerade ein Kugelmikrofon reagiert überaus sensibel auf eine vorhandene Reflexfläche, die ein Tisch nun 'mal darstellt, was an sich auch leicht verständlich ist; weniger verständlich ist hingegen, dass das auch bei Nieren in bestimmter Weise (bem Besprechen eines Mikros außerhalb der Mikrofonachse) nicht folgenlos bleibt. Wenn aber eine Kugel und mehrere gleich sprechende und gleich entfernte Gesprächsteilnehmer beteiligt sind, Monofonie definitiv akzeptiert wird, dann empfähle ich -um meine Meinung gefragt- ein zentrales Grenzflächenmikrofon, das seinerseits natürlich ebensowenig durch Gesprächsunterlagen abgedeckt werden darf wie ein übliches Kugelmikro. Das geschieht bei Grenzflächen immer besonders schnell, weil nemand an seinem Ort ein Mikro vermutet. Dann ist der Tisch nämlich kein Problem mehr, weil seine Abmessungen zumeist im Bereich der interessierenden Wellenlängen liegen.
Zu bedenken bleibt bei der Kugel immer, dass Umgebungslärm oft subfrequnter Natur herrlich mitgenommen wird.

Sollten mehrere Gesprächsteilnehmer unterschiedlicher Sprechdsiziplin (auf diesem Terrain sieht es heute rabenschwarz aus!) an den angesprochenen Roundtables beteiligt sein, wird man um Einzelmikrofonierung und Mischung über ein Mischpult nicht herumkommen.

Hochwertige Kondensatormikrofone haben dafür gerade bei menschlicher Sprache alle Argumente (außer dem des Preises) auf ihrer Seite, da Klangqualität und Wandlerempfindlichkeit dem Nutzer viele Möglichkeiten offenlassen. Zudem hören wir angesichts der königlichen Verhältnisse in der Tontechnik unserer Tage schier überbordende Mengen unschöner Sprachübertragungen, weil man "das Allerweltsgequake" -einen anderen Stellenwert hat Sprache heute leider nicht mehr allzuoft - meint, technisch schönen zu müssen. Ein gutes MIkrofon und ein guter Sprecher liefern bessere Voraussetzungen als der beste Kompressor und über FFT-Filter 'schön' hergebogene Übertragungskennlinien. Wer spricht heute noch von den Erwartungen "künstlerischem Worts"? Gibt es heute noch einen Gert Westphal oder einen Friedrich Domin?

Ich vermute aber, dass im vorliegenden Fall vier oder gar sechs Neuleute, Schoepse oder MBHOs die gebenen Budgets bei weitem sprengen, zumal ja auch noch ein Pult beschafft werden muss, selbst wenn es ein gebrauchtes Mackie wäre. Und das Gewusst-Wie bringt dann ja neue Klippen mit sich, weil ein neuzeitliches Pult die Eingänge des Uher ggflls. so hernimmt, dass man zunächst einmal etwas tun muss, damit alle Täter so tun tun, wie sie tun sollten, tätertätätä...

Das Uher ist kein Problem, ein möglicherweise erforderlicher Spannungsteiler für die Anpassung des (Pult-)Ausgangs an den (Uher-)Eingang ist so schnell berechnet wie eingelötet. Ich denke lediglich, dass man 'nur' wegen des Uher-Bandgerätes (Anselm, verzeih' mir bitte meine bösen Worte, aber sie kommen ja aus München und daher von Herzen.... Weltstadt mit ..., na. was denn??) keine Sonderlösungen anstreben sollte, die aus den aktuellen Gepflogenheiten allzuweit herausfallen. Nachdem hier ein reguläres Anspruchsfeld bedient werden soll, in dem letztlich das Uher den 'anachronistischen' Fremdkörper bildet, kommen -u. U. bald- Bedingungen auf, die dann nach neuen Kompromissen schreien, weil das Uher 4000 zuvor die 'Peripherie' bestimmt hat.....

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von annugue - 08.06.2006, 12:02
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