Motorradfahrende Tondbandliebhaber
#9
Servus PeZett,

nein, als Schlechtreden habe ich Deinen Kommentar zur H 1 nicht gesehen. Es ist sicherlich an den Geschichten etwas dran und kommt nicht von ungefähr - da habe ich keine Zweifel, aber es kommt auf den Blickwinkel an.

Heutige Fahrer gehen mit dieser Preziose meist sanfter um, wie Du auch sagst. Die Dreizylinder Kawas sind offensichtlich für Dich, wie für mich unwiderstehliche Geräte. Die Stories über sie hat man wie oft schon gehört, gelesen, an andere weitergereicht und abermals wiederholt - es ist ein richtiger Mythos draus geworden und nur wenige können sich heute glücklich schätzen so einen Ofen in der Garage stehen zu haben.

Es geht mir ähnlich wie Dir. Allein schon das Design dieser Maschine treibt einen um. Sie sieht unwiderstehlich aus und mir wäre es fast egal wie sie fährt, bei dieser Erscheinung bin ich bereit der Technik großzügig einige Dinge nachzusehen. Allein schon der Purismus mit den 3 Schalldämpfern, diese gewollte Asymmetrie. Suzuki ließ sich davon nicht anregen und verpaßte den Dreizylindern eine Viereranlage, wobei die beiden Rohre für den mittleren Zylinder schmaler im Vergleich zu den Außenrohren gestaltet wurden. Die Lösung von Kawa gefällt mir etwas besser - weil konsequenter. Auch unter technischen Aspekten gewinnt die 3 in 3 Anlage durch geringere Anfälligkeit gegenüber Verkokung.

Mein Favorit ist die Ur-H 1 von 1969 ohne Bürzel (flacher Sitzbank und ebensolchem Lenker) und noch mit Trommelbremse(n). Aber auch das Nachfolgemodell H 1 B, immer noch ohne Heckbürzel, aber bereits mit einer vorderen Scheibenbremse ausgestattet, trifft meinen Geschmack sehr. Eine H 2 ist auch schön und begehrenswert, ist mir aber auf Grund der Heckabschlüsse, der etwas hochgezogenen Tüten und des hohen Lenkers fast etwas zu modisch.

Viele H 1 haben noch nicht einmal bis das Ende der 1970er Jahre erlebt. Es war ein Heizergerät, das eher selten die nötige Pflege erhielt (nachlässige Ölkontrolle - Kolbenklemmer etc.) und durch heftige Beschleunigungsorgien rasch verschlissen wurde.

Außerdem ging es mit den Zweitaktern ja bald relativ rasch bergab, besonders nach 1976, und nur Yamaha entwickelte noch jahrelang (innovativ u. erfolgreich) weiter. Gut Aprilia muß auch noch genannt werden. Dieser Hersteller hatte noch bis vor wenigen Jahren einen Straßenrenner mit kleinem Hubraum (250er ?) im Programm.

Soviel als Reminiszenz an die einmalige, unverwechselbare Kawasaki Mach III (H 1). Für weitere Furore sorgte dann ein nachfolgendes Modell aus diesem Hause - die Z 900 ("Leistung nur von versierten Fahrern voll einsetzbar" ungefähres Zitat Motorradkatalog 72/73). Dafür ließ man dann auch gerne die scheppernden und qualmenden Zweitakter erst einmal stehen.

To be cont'd.

Helmut
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[Kein Betreff] - von Frunobulax - 31.05.2006, 14:33
[Kein Betreff] - von PeZett - 31.05.2006, 17:08
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