Lohnt sich ein digitaler Rundfunkempfänger?

[Michael Franz]

DRM war ja von vorneherein für den mobilen Einsatz geplant, also mehr als ein Ersatz für's Taschenradio. Diese an sich sicher nicht schlechte Technik leidet wie so vieles daran, daß sie unkoordiniert als eine Alternative unter vielen unters's Volk gebracht werden soll, ohne daß das Volk sie richtig will. Die Vorteile mögen da sein, sind aber anscheinend für den großten Teil der potentiellen Interessenten nicht zwingend genug, so daß eine Durchsetzung am Markt nur mit gewissem lenkenden Druck möglich wäre. Das wiederum führt zu einer Verunsicherung bei der anvisierten Kundschaft, die dann mit abwartender Kaufzurückhaltung reagiert und auf sichere Verhältnisse wartet.

Die Entwicklung des Digital-Radios bei DVB ist laut einer der letzten Ausgabe von "Stereoplay" recht erfreulich. Anscheinend haben sich eine ganz Reihe von ARD-Sendern entschlossen, ihr Radioprogramm in guter Qualität (sprich: so gut wie auch UKW technisch sein kann und auch schon war) dort anzubieten. Man plaziert das also nicht auf der Audio-Schiene DAB sondern nutzt die Popularität der Fernseh-Schiene DVB.

Die Liste der Sender und Programme liest sich ganz interessant, und wenn ich störungsfrei die Kulturprogramme von NDR, WDR und HR empfangen kann, und das mit einer einzigen Kiste, dann wird das attraktiv für mich. Bleibt die Frage, ob das jetzt eine Dauerlösung ist oder nur wieder ein provisorischer Zwischenstand, der schon übermorgen wieder gekippt wird. Immerhin handelt es sich bei Audio-DVB um eine "Nebennutzung" der Fernsehtechnik für Audiozwecke.