Welche CC ist für Neuaufnahmen zu empfehlen?
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Ich finds ja interessant, dass die Japaner hier immer noch so hochgehalten werden, dabei haben die - inbesondere TDK - nach 1992 am ehesten angefangen bei den Massenmodellen für den Europäischen Markt zu sparen - meinen Beobachtungen zufolge. Die 1988-Serie von TDK hat mich anfänglich schon dazu verleitet BASF den Rücken zu kehren. Der 5er Pack der SA war bei der Metro deutlich billiger als der der BASF Chrome Super. (Die Stuttgarter Lerche schaffte es dann durch Re-Import-Einkäufe den Stückpreis der BASF Chrome Super (1988er Variante) auf 2,95 D-Mark zu drücken).

Dann kam aber der Ausverkauf von AGFA, wo ich mir einige 5er Packs sichern konnte und darauf folgte die neue Chrome Maxima mit dem großen Sichtfenster, die ich geil fand. Währenddessen zeigten sich bei den TDK SAs schon die ersten Abnutzungserscheinungen, DropOuts und Railroads am Band (Hauptsächlich mit nem Blaupunkt RC-1950 baugl. Yamaha K-640, später Philips FC 870 abgespielt). Den Designwechsel 1990 bei TDK fand ich enttäuschend und wenig ansprechend, vor allem die Gehäuse wirkten billiger.

Beim Rundfunk hat man bis zuletzt die BASF Reference Master für Interview-Aufnahmen bezogen... dann die Chrome Super. Als EMTEC dann komplett wegbrach wechselte man wie im Videobereich zu Sony... dann gabs die HF als 120 und die UX-S als 60 und 90. Ordentliche Bänder, die ein Außeneinsatz auch überstanden. Aber dennoch sehr scheppriges Gehäuse. Über die Langlebigkeit dieser Bänder kann ich wenig sagen, da ich dann auch auf Edirol und Co umgestiegen bin.


Was die Langlebigkeit und auch den Klang bei FeCo-Bändern angeht, ist die BASF Reference Super immer noch meine Favoritin. Meine erste, die ich nach Kauf in Gebrauch und schon einige Mal überspielt habe... Vergleichbare TDK SA/SA-X oder maxell XLII-Bänder wiesen bei einer saloppen Nutzung (also auch einfach mal ohne Etui offen rumliegen liegen lassen oder mehrfach nacheinander abspielen) sehr schnell Railroads und Dropouts auf. Bei den frühen BASF Reference Maxima TP II - auch eine meiner Favoriten - ist das nicht eindeutig... Oli hat ja mal ein paar Exemplare von mir erhalten und bei einem Exemplar aus der ersten Serie (Willstätter Produktion - wo es nicht sicher ist, ob das eine reine Übernahme von maxell ist - stereoplay konnte damals kein vergleichbares maxell-Band identifizieren), Railroads festgestellt. Was mich als begeisterter Nutzer überrascht hat.

Für mich klingen die reinen Chromdioxid-Bänder, die der alten IEC-Norm entsprechen und die ich damals mit dem Blaupunkt RC-1950 (baugl. mit Yamaha K-640) bespielte, immer noch am brilliantesten. Man muss den zurückhaltenden Klang mögen. Bei heutiger stark komprimierter Digitalmusik neigen die schnell zu Verzerrungen, aber mei das steuert man halt entsprechend aus... und letztendlich für den einfachen abzunudelten Musikgebrauch juckt einem das Bandrauschen eh nicht mehr. Ist ja kein mühsam vom Radio oder von Platte oder CD aufgenommenes Original.

Bin auf Chromdioxid immer noch geeicht und präferier immer noch das 1990er-Band der Chrome Maxima. Bei ordentlicher Einmessung und keinerlei Rauschunterdrückung immer noch ein klasse feinteiliger Klang. Railroads kenne ich von dem Band kaum.

Bei den Metallkassetten sind meine Favoriten die That's MR-X PRO - neutraler klarer Klang, dennoch geschmeidig, und die alte BASF metal IV (1985-1988)/BASF metal maxima (1988), die zurückhaltend und fein daherkommt. Die sind natürlich unbezahlbar mittlerweile. oder man erwischt sie zufällig in einem Konvolut gebrauchter Cassetten.

Auf der sicheren Seite bei BASF ist man immer noch bei der Reference Maxima bzw. Reference Master von 1997-2000. Da wurde die Bandqualität konstant gehalten - insbesondere durch die professionnellen Abnehmer wie die Rundfunkanstalten. Auch aus meiner Sicht empfehlenswert ist die 1997er Variante der CE II (goldene Schrift) insbesonders als 120er Version, da steckt das mysteriöse ChroCo-Band drin. Mein Lieblingsferro-Band ist das in der AGFA HR von 1989-1991.

Dann zu den aktuellen maxell URs vom ALDI. Ich habe mir ein Packerrl genehmigt und eine Cassette auf die schnelle ausprobiert. Ich bin wenig begeistert. Auf meinen Decks der Philips Familie (Grundig CF 4, Philips FC 850 & FC 950) gabs nen Lautstärke-Verlust von rund 4 dB (laut Anzeige), die Vormagnetisierung mußte ich zurücknehmen, damit das Band einigermaßen klar und brilliant klingt. Auf meinen marantz SD-72/Grundig CT-905 hab ich das Band noch nicht ausprobiert. Die erste Fox hat da bessere Ergebnisse geliefert.

Sicher sind das subjektive Erfahrungen meinerseits. Und klar, die späteren (ab 1990) dolbisierten BASF-Zweischicht-Chrombänder verlieren die Höhen deutlich. Für die steht ein Tapedeck mit Playtrim da. Da es sich um Hitparaden-Mitschnitte handelt, ist das einfach nur Nostalgie beim Hören und sollte ich ein Musikstück entdecken, was mich (wieder) begeistert, wird das eben in die Playlist bei Spotify aufgenommen. Interessante Trailer, Jingles, Moderationen werden gesondert digitalisiert.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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RE: Welche CC ist für Neuaufnahmen zu empfehlen? - von Rauschabstand - 27.09.2024, 23:49

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