Biete: GRUNDIG TK27 Stereo - voll funktionstüchtig
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(08.04.2024, 06:54)Vollspurlöschkopf schrieb: Zu diesem Exemplar: Auf der Platine müssen eigentlich nur zwei Kondensatoren auf jeden Fall getauscht werden, das sind die beiden beigen flachen Ero 100. Gerade die hat Chris drin belassen. Dagegen halte ich den Tausch der vier Elkos für verzichtbar (außer natürlich sie waren tatsächlich schadhaft).
Hallo,

gegen diese Kondensatoren und alle sonstigen Koppel-Kondensatoren hatte ich zunächst auch so meinen Argwohn,
aber ich habe sie geprüft, indem ich Spannung drauf gegeben habe. Mit ca. 70V angefangen und dann bis ca. 350V rauf.
Dazu eine Amperemeter in Reihe, um den eventuellen Leckstrom zu messen, aber da war nix.
Drum habe ich mich zugunsten des Originalzustandes entschieden.

Auch alle anderen im Schaltplan angegeben Spannungen konnte ich in etwa so messen, woraus ich schließe, daß die Koppelkondensatoren gleichstrommäßig noch sauber trennen.

Diese beiden Kondesnsatoren "Ero 100" (0,22µF / 500V) sieben und stabilisieren jeweils an der EF86 die Schirmgitterspannung,
und diese beträgt laut Schaltplan gerade mal 45V. Da bestand für mich kein Grund zur Besorgnis.
Was wäre denn der wurst case?
Angenommen es beginnt ein Lecksrom über diese Kondensatoren zu fließen, dann fällt Schirmgitterspannung. Je niedriger die Schirmgitterspannung wird, um so niedriger die Verstärkung. Das ist dann natürlich unschön, wenn die Verstärkung zu weit abfällt, aber ernsthafter Schaden entsteht keiner, weder an der Röhre, noch sonst irgendwo in der Schaltung. An den vorgeschalteten Siebwiderständen R104 bzw. R204 von je 820kOhm würde im absoluten Kurzschlußfall eine Spannung von höchstens 195V abfallen und eine Verlustleistung an den Widerständen von ca. 46mW hervorrufen.

Falls der neue Besitzer "Zweistein" diese zwei erwähnten Kondensatoren doch lieber tauschen will, kann er sich gern an mich wenden, falls er passenden Ersatz sucht.

Die Capstanwelle habe ich absolut sauber gemacht und wenn ich mich recht entsinne, steckt auf der Welle eine kleine Plastikscheibe direkt über dem Lager, die das Eindringen von Schmutz verhindern soll.

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen ist der originale Trockengleichrichter im Netzteil. Prinzipiell funktionierte er zwar noch, aber sobald Belastung drauf kam, ging die Ausgangs-Gleichspannung ganz arg in die Knie.
Er ist noch drin, aber nicht mehr beschaltet, sondern durch einen Silizium-Brückengleichrichter ersetzt, der zusätzlich noch einen Widerstand in Reihe geschaltet bekam, damit die Anodenspannung den vorgegebenen Werten des Schaltplans entspricht.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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RE: GRUNDIG TK27 Stereo - voll funktionstüchtig - von Magictape - 08.04.2024, 22:19

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