Neuer Analog/Digital-Wandler nötig?
#11
(02.04.2024, 11:28)DropOut schrieb: Bier ist gut! Seit gestern gibt es aber eine Alternative! Ich bleibe auch beim Bier ...

Es gibt keinen Wandlerparameter "Genauigkeit". Es gibt Auflösung und Nichtlinearitäten.
Die Nichtlineritäten bei modernen Wandlern sollten für Audio-Zwecke irrelevant sein.
Die Anzahl der Wandlungsschritte (n Bit -> 2^n Schritte) bestimmt die Auflösung, d.h. die Stufengröße.

Und je mehr Stufen vorhanden sind, je größer ist die Genauigkeit, mit der der ursprüngliche Spannungswert wieder hergestellt werden kann.


(02.04.2024, 11:28)DropOut schrieb: Diese wirkt sich allein auf das Quantisierungsrauschen aus.

Das Quantisierungsrauschen ist ein Produkt aus den Quantisierungsfehlern, die bei 24 Bit deutlich kleiner sind als bei 16 Bit.
Bitte nicht nur in Rauschabstand denken, der ergibt sich aus der Abbildungsgenauigkeit.


(02.04.2024, 11:28)DropOut schrieb: Zum Hören einer fertigen Konserve sind da 16 bit mehr als man hören kann.

Das ist jetzt die zweite Diskussion, die wir im Anschluß führen können. Unabhängig davon hat aber 24 Bit Audio 256 mal mehr Stufen, die möglich sind.
Nimm doch mal eine Gleichspannung zwischen 0 und 2 Volt. Wenn die 2 Volt bei 16 Bit den Wert 65.536 haben, haben sie bei 24 Bit den Wert 16.777.216.
Bei einer kleinen Spannungsänderung nach unten bleibt der Wert in 16 Bit 256 mal länger auf diesem Abtastwert als bei 24 Bit.
Der unterschiedliche Dynamikbereich von 96 dB bei 16 Bit vs. 144 dB bei 24 Bit ist die Folge der kleineren Stufen, da das Quantisierungsrauschen eine Folge der Rundungsfehler ist, die man bei der Digitalisierung durchführen muß. Diese Rundungsfehler sind bei 24 Bit kleiner.
Die feinere Abstufung betrifft aber nicht nur Signale, die bei 16 Bit unter dem Quantisierungsrauschen waren, sondern alle Signale, bis zur Vollaussteuerung.


(02.04.2024, 11:28)DropOut schrieb: Anders im Studio bei der Produktion. Pro Bearbeitungsschritt geht praktisch 1 Bit verloren. Und etwas Aussteuerreserve ist auch gern gesehen. 24 Bit ist schon eine Hausnummer, die das analoge Frontend erst mal liefern muss. Das ist wie mit dem Megapixel-Wahn bei Handyknipsen. Die Objektive liefern die entsprechende Auflösung bei Weitem nicht.

Möglich sind so ca. 80 Linienpaare je mm. Ohne die Angabe der Sensorgröße ist die Aussage, xx Megapixel sind "Megapixel-Wahn" nicht zu treffen.


(02.04.2024, 11:28)DropOut schrieb: Etwas höhere Sample-Rate ist da willkommener. Die 44kHz sind recht eng, erfordern einen sehr steilen Tiefpass. Ob da im Durchlassbereich alles sauber ist, darf zumindest hinterfragt werden. Und ja, doppelte Abtastfrequenz entspricht im Rauschabstand 1 Bit Auflösung, es findet ja quasi eine Mittelwertbildung aus 2 Werten statt. Im Marketing-Sprech hieß das wohl mal "Oversampling". Und Abtastfrequenz nur mit oberer Grenfrequenz zu verbinden ist auch zu einfach. Es können durchaus Mischprodkte in gut hörbaren unteren Bereichen auftauchen.

Weshalb ich damals auf DAT auch gerne das 96 kHz Format von Pioneer verwendet habe. Es waren zwar "nur" 16 Bit, aber die entspanntere Situation bei den Filtern und das "eine Bit mehr" haben viel ausgemacht.
Höhere Abtastraten und Quantisierungswerte machen die Wiedergabe meiner Erfahrung nach stressfreier, selbstverständlicher und entspannter. Bei Eigenaufnahmen natürlich mehr als bei einer 0815-LP, die digitalisiert wird.
Es gibt aber auch Schallplatten, bei denen das hörbar ist.
Zusätzlich höre ich bei 44,1 kHz sehr oft eine zerrissene Stereoabbildung.
Da ich aber für soche Aussagen gerne "belehrt" werde, daß 44,1 kHz und 16 Bit völlig reichen, hält sich meine Lust auf diese Diskussionen in engen Grenzen.
Die Digitalisierung von analogen Quellen ist sehr viel Arbeit und kostet viel Zeit. Ich wäre doch blöd, wenn ich wegen dem Speicherverbrauch weniger als 96 kHz und 24 Bit verwenden würde. Die Kosten dafür stehen in keinem Verhältnis zur Arbeitszeit.


Viele Grüße

Joachim
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RE: Neuer Analog/Digital-Wandler nötig? - von 96k - 02.04.2024, 13:14

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