05.12.2005, 12:46
Zitat:DB posteteDie Gründe, warum sich Halbleiter letztlich in den meisten Bereichen durchgesetzt haben, sind schwer zu beantworten, wenn man die Tatsachen ansieht:Transistoren hatten durchaus technische Vorteile, die ihren Einsatz förderten. Ich nenne mal als Beispiel die Entwicklung der Fernsehschaltungen.
Elektronenröhren waren zu der Zeit technisch ausentwickelt, mit einer enormen Typenvielfalt; sie arbeiteten stabil, aber mit Verschleiß.
Transistoren waren damals weder billiger noch besser (in keinem Belang), kleiner und leistungsfähiger auch nicht. Der einzige, klitzekleine Vorteil war der, daß keine Heizleistung benötigt wurde.
Eine der ersten Stufen im Fernseher, die von Röhre auf Transistor umgestellt wurden, war der UHF-Tuner. Hier hatte man die höchsten Frequenzen im Gerät zu verarbeiten, etwa zwischen 470 und 860 MHz. Röhren brachten damals in diesem Bereich einen höheren Verstärkungsfaktor als Transistoren (aus dem Gedächtnis so etwa ein Faktor 2-3), man konnte also am Ausgang des Tuners mit höherer Amplitude rechnen. Transistoren dagegen brachten deutlich weniger Rauschen. Das ist wichtig, da das Rauschen des Tuners als erster Stufe in der Schaltung von allen nachfolgenden Stufen mitverstärkt wird. Dieser Vorteil des geringeren Rauschens überwog den Nachteil der geringeren Amplitude. Letzteres konnte man nämlich im nachfolgenden (noch einige Zeit röhrenbestückten) Zwischenfrequenz-Verstärker locker wieder aufholen.
Gruss
TSF