Klangqualität - Vergleich: Tonband / Tapedeck
#33
Bei den allermeisten Tonbandgeräten, die nicht dem Studiobereich angehören, sind die Einstellmglichkeiten von Vormagnetisierung, Pegel und Entzerrung mit Kompromissen behaftet: Meistens läßt sich nur jeweils ein Wert einstellen, der dann nur bei einer Geschwindigkeit richtig paßt, und für die anderen um einen festen Betrag skaliert wird, wenn überhaupt. Bei ASC gibt es jeweils zwei Potis, davon eins für eine Geschwindigkeit und eins für die beiden anderen - verstehe das, wer will. Bei wieder anderen Geräten kann man überhaupt nicht alle drei Parameter einstellen. Revox bildet da eher die rühmliche Ausnahme, daß alles für jede Geschwindigkeit und nach Kanälen getrennt einstellbar ist.

Hierin liegt übrigens ein Teil der Ursache, weshalb viele Bandgeräte auf 4,76 und/oder 9,53 cm/s weniger Dynamik und einen schlechteren Frequenzgang (meistens zu dumpf) bieten, als sie eigentlich könnten: Die Kisten wurden für optimale Ergebnisse bei der höchsten Geschwindigkeit eingestellt, und fertig.

Bei (besseren) Cassettendecks ist es etwas einfacher, die lassen sich, zumindest über die inneren Potis, universell einmessen, denn es gibt ja in 99 % der Fälle nur eine Geschwindigkeit. Da hat man höchstens den Kompromiß, daß Typ II und Typ IV bei den Einstellungen zusammengefaßt werden. Konsequenz daraus ist nur, daß diese Geräte eben einen Teil des Potentials von Metallbändern verschenken, was in der Praxis kaum auffällt. Natürlich gibt es auch die Holzklasse, in der sich quasi überhaupt nichts einmessen läßt, aber die hat es bei den TB-Geräten genauso.

Viele Grüße,
Martin
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RE: Klangqualität - Vergleich: Tonband / Tapedeck - von Kirunavaara - 02.01.2024, 22:39

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