02.12.2005, 23:10
Zitat:mash posteteIch stehe diesem Kommentar einerseits zustimmend gegenüber, wenn ich daran denke wie früher vermutlich vermeintlich hochwertiges Hifi eingekauft wurde.
Da die technischen Daten der heutigen Hifi-Geräte nicht mehr als so wichtig angesehen werden, bei der Auswahl einer neuen Hifi-Anlage, kann man natürlich alle möglichen Techniken nutzen, die irgendwie hörbare Ergebnisse liefern. Das menschliche Ohr lässt sich leicht durch optische Reize täuschen. Wahrscheinlich führt das dazu eigentlich überholte Techniken wieder marktfähig zu machen.
Zeitschriftenkauf - gewünschte Preisklasse und Sozialprestige auswählen - Punkte der Bestenlisten aufsummieren - Features- Gebraucht und Straßenpreis vergleichen - Freunde fragen - kaufen
Heute dürfte das nicht viel anders sein. Auch das Design spielt die selbe Rolle wie damals, Marken und Testberichte ebenso (egal welche).
Andererseits denke ich, daß sich die Bandbreite der hochwertigen Produkte eigentlich durch alle Preisklassen vergrößert hat, vermutlich aber in jedem Falle gleichgeblieben ist, sich zusätzlich aber eine Vielzahl neuer Optionen ergeben, deren Nutzen man gar nicht abwägen kann, wenn man von bisher gewohnten Möglichkeiten ausgehend etwas kaufen möchte.
Ein originärer Tonbandler kennt einfach einen SP/DIF nicht, muss er auch nicht. Wenn jemand allerdings mit einem PC und neuerem Hifi, welches ja vielfach schon pc-basiert aufgebaut ist und zB Netzwerk-Technologien wie TCP/IP nutzt, so verliert man recht schnell den Überblick und den Anschluss.
Ansonsten dürfte das gelten, was ich bereits 1986 und auch heute noch Freunden gesagt habe, wenn die sich neues Hifi zulegen wollten, "es gibt in jedem Preissegment ein genügend großes Angebot, es ist ausreichend Mist dabei aber auch die ein oder andere Perle". Generalisierungen wie "heutzutage gibt's nur noch Schrott" kommen eigentlich nur von Leuten, die bereits seit Jahren den Anschluss verloren haben, oder aber bewusst eine andere Sichtweise auf den Markt haben. Diese Sichtweise dürfte massgeblich durch Sozialisation geprägt sein, also durch Erfahrungen mit Geräten mit denen man "aufwächst", Prägungen sind nicht ausgeschlossen. Soweit man nicht durch bestimmte Ereignisse, wie in meinem Falle mit dem PC und der Audiokompression, radikal umdenken muss kann diese Sichtweise auch dazu führen, daß man dem aktuellen Markt verläßt und sich auch "altersgemäß" für den Vintagemarkt intressiert, was wie wir ja auch bereits festgestellt haben sozial für unsere "Alten" sozial belohnt wird, auch sie finden eine Peergroup vor, in der sie Aufmekrsamkeit und Bestätigung finden. Dagegen ist auch nichts zu sagen, so funktionieren nun mal Gruppen und soziale Beziehungen.
Klanglich jedenfalls gab's viele Schritte nach vorn, insbesondere durch die Digitaltechnik, die global durch die preiswertere Produktion auch zu einer größeren Verbreitung hochwertigerer Widergabetechnik geführt haben und auch das Hobby HiFi/Homevideo einem breiteren Publikum zugänglich gemacht haben.
Auch bei den portablen Wiedergabemöglichkeiten gab's Verbesserungen, denn CD/mp3-Autoradios und mp3-Flashplayer klingen im Regelfall allesamt besser als die Geräte der Walkman-Ära.
Vergessen sollten wir alle aber nicht, daß durch alle Epochen hindurch auch eine Menge billiger mittelmäßiger Ranz verkauft wurde. Sich alle Kenner mit einem oder mehreren dieser Geräte eine zeitlang herumschlagen mussten um durhc Erfahrung später eine bessere Auswahl höherer Güte treffen zu können.