30.11.2005, 19:43
Zitat:mash posteteDieser Temperaturbereich ist vermutlich der empfohlene Anwendungsbereich. Das heisst nicht, dass es bei Durchfahren dieses Bereichs keine Änderungen des Verhaltens gibt. Es gibt auch bei Halbleitern eine Temperaturdrift. Ob und wie die sich auswirkt hängt in der Tat von der Schaltung ab. Das ist ein einfacher Versuch fürs Elektronik-Praktikum: simple Transistor-Verstärkerschaltung, man misst den "Ruhestrom" (über den Kollektor), Erwärmen des Transistors zwischen zwei Fingern, Beobachten der Drift des Ruhestroms. Umstöpseln von ein paar Widerständen. Wiederholen. Besser. Es gibt Schaltungsvarianten, die diese Drift begünstigen, andere sind eher unempfindlich. Welcher Schaltungsaufwand getrieben wird hängt davon ab, welche Schwankungen man noch tolerieren kann/will. Im HiFi-Verstärker sind die vermutlich grösser als in einem Messgerät. Im Röhrenverstärker ergibt sich ein Driften nicht so sehr durch die Erwärmung der Röhre selbst, sondern eher durch die der übrigen Bauteile, die durch die Röhrenabwärme langsam aufgeheizt werden.
Also unter instabil habe ich bis jetzt immer verstanden, dass was ohne Hilfe umfällt. Wenn ich mir die Schaltpläne meiner Geräte ansehe, sind da keine Vorkehrungen getroffen worden, eine Temperaturdrift zu kompensieren. Nur mein Notebook benötigt von Zeit zu Zeit einen Lüfter.
Das ist auch so ein Irrglaube, das Halbleiter instabil sind. Eine gewisse Drift hat jedes Bauteil, vor allem gerade die Röhre, die eine Zeit benötigt um überhaupt ihre Nenndaten zu erreichen. Transistoren haben aber gleich nach dem Einschalten ihre Nenndaten. Schau Dir doch mal in den Datenblättern an, für welche Temperaturbereiche die Bauteile konstruiert sind. Basta.
Gruss
TSF