Foto-Aufnahmen mit Ringblitz
#7
Hallo Friedrich,

den Godox-Blitz kenne ich nicht, stimme Thomas aber zu, daß du die Belichtung wohl manuell wirst einstellen müssen. Die Blitzsynchronzeit setzt dabei natürlich Grenzen.

Vom alten Minolta-Ringblitz 1200 AF an einer Sony α700 kenne ich ein ähnliches Problem. Weil der Blitz aus den 1980ern ist und das Kommunikationsprotokoll neuerer Kameras nicht versteht, ist keine TTL-Belichtungsmessung und keine Blitzsteuerung möglich, der Ringblitz löst also immer mit voller Stärke aus. Die Kamera kann nicht kürzer belichten als die Blitzsynchronzeit, weil der Verschluß sonst zu keinem Zeitpunkt ganz, sondern immer nur schlitzweise geöffnet wäre. Wegen des unregulierten Blitzes bleibt das Bild meist weiß.

Daß du ein komplett schwarzes Bild erhältst, finde ich höchst erstaunlich; bei welcher Verschlußzeit ist das entstanden? Vermutlich eine sehr kurze, deutlich kürzer als die Blitzsynchronzeit; das würde nur funktionieren, wenn der Blitz "High Speed Sync" beherrschte (und dann über einen gewissen Zeitraum ein hochfrequent stroboskopisches Quasi-Dauerlicht emittierte), wovon bei Godox nicht die Rede ist. Da die Kamera dann aber keine Verschlußzeit kürzer als die Blitzsynchronzeit zulassen dürfte, vermute ich, daß etwas mit der Kommunikation nicht stimmt.

Was du ausprobieren könntest: M-Modus wählen, die Blitzsynchronzeit (bei der α77II sind das 1/250s) als Belichtungszeit wählen, dann schauen, ob man die Helligkeit des Blitzlichts am Blitzcontroller manuell herunterregeln kann, und dann Blitzhelligkeit und Blende variieren.

Von Minolta gab es in den 2000ern eine Neuauflage des Ringblitzes, der an meiner α700 gut funktioniert (wenngleich ich die Belichtung und insbesondere die Blitzhelligkeit für vernünftige Ergebnisse auch manuell einstellen muß – kann sein, daß der Blitz also auch keine TTL-Vorblitzmessung macht, auch wenn er das m. E. können sollte). Der Blitz (R-1200) ist baugleich und austauschbar mit dem alten 1200 AF, der leicht zu bekommen ist; aber das Steuergerät (MFC-1000) ist für die richtige Funktion zwingend vonnöten. Das ist leider relativ selten, man findet manchmal ein Exemplar bei eBay, braucht aber viel Geduld.

Außerdem gibt es von Sigma einen Ringblitz (EM-140 DG) mit allerdings nur zwei Blitzröhren (die Minoltas haben vier). Den habe ich noch nicht ausprobiert. Sony hatte zwar noch eine Weile einen Zwillingsblitz im Programm, jedoch leider keinen Ringblitz mehr.

Für Produktbilder verwende ich manchmal indirektes Blitzlicht mit Reflektorschirm. Mit neueren Minolta- und vielen Sonyblitzen kann man drahtlos blitzen, d.h. der Gehäuseblitz löst mit einem kleinen Steuersignal den externen Blitz aus. Das ist sehr praktisch und geht auch mit mehreren externen Blitzen gleichzeitig. Der Minolta 3600HS(D) ist gut geeignet und relativ billig zu bekommen.

Bis zur α77 hatten die Sonys ja noch den alten Minolta-iISO-Blitzschuh, erst mit den neueren α-Kameras ab α77II/α99 ist Sony auf den ISO-kompatiblen Multi-Interface-Blitzschuh umgestiegen. Man findet im Netz Hinweise, daß mit dem richtigen Adapter zumindest der neuere Minolta-Ringblitz weiterhin funktioniert. Der Sigma-Ringblitz vermutlich dann auch.

Sehr viele Informationen zum Thema Blitz bei Minolta und Sony findest du hier:
https://www.mhohner.de/sony-minolta/flas...igital.php

Viele Grüße
Moritz
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RE: Foto-Aufnahmen mit Ringblitz - von Gyrator - 10.10.2023, 18:14
RE: Foto-Aufnahmen mit Ringblitz - von Darwin - 10.10.2023, 19:30
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