28.08.2023, 09:46
zugute halten muss man dem Heise Artikel, dass er deutlich weniger Bullshit schreibt als alle anderen, und die Historie ziemlich korrekt wiedergibt. Erfrischend fand ich, dass einmal nicht die blöde Bleistiftgeschichte geschrieben wurde, die sonst immer kommt. Das wurde aber schon wieder dadurch negiert, dass empfohlen wurde, alle zehn Stunden Köpfe und Andruckrolle sauber zu machen, weil "sonst der gefürchtete Bandsalat entsteht". Diese Fixierung auf den Bandsalat hat bei den Schreiberlingen schon fast was psychotisches - ich hatte in den achtzigern ein Blaupunkt Sylt mit einem sehr hochwertigen Cassettenteil im Auto - da waren die Teile so im Laufwerk verborgen, dass man sie gar nicht so leicht saubermachen konnte, und trotzdem lief das Ding bestimmt vier Jahre einwandfrei, bis es durch schwächelnde Höhenwiedergabe nach einer Wartung verlangte, und nicht durch Bandsalat.
Und was die Empfehlung mit dem Baujahr ab 1990 angeht - den größten technischen Fortschritt hat die Cassette in den achtzigern gemacht, wo es schon die CD gab, aber noch kein massenmarkt-taugliches digitales Aufzeichnungsmedium. Parallel zur CD sind diese ganzen japanischen Monster Tapedecks entstanden, Autoradios mit Dolby C, und diese feinmechanischen Meisterwerke von Sony Namens Walkman DD. Was aber definitiv für die neunziger Jahre und später spricht, ist der Umstand, dass in den meisten "Türmen" noch Tapedecks vorhanden waren, diese aber immer weniger genutzt wurden. Mir sind schon öfter Komplettanlagen ins Haus geflattert, wo der CD-Player defekt war, das Cassettenteil aber quasi unbenutzt. Erst letztens ahbe ich ein Yamaha Doppeltape für 30 Euro gekauft, wo an den Andruckrollen noch nicht mal Laufspuren zu sehen sind. Eigentlich war das Ding als Teileträger gedacht, ich bringe es aber nicht übers Herz, das Teil fühlt sich neu an und spielt auch wie neu.
Gruß Frank
Und was die Empfehlung mit dem Baujahr ab 1990 angeht - den größten technischen Fortschritt hat die Cassette in den achtzigern gemacht, wo es schon die CD gab, aber noch kein massenmarkt-taugliches digitales Aufzeichnungsmedium. Parallel zur CD sind diese ganzen japanischen Monster Tapedecks entstanden, Autoradios mit Dolby C, und diese feinmechanischen Meisterwerke von Sony Namens Walkman DD. Was aber definitiv für die neunziger Jahre und später spricht, ist der Umstand, dass in den meisten "Türmen" noch Tapedecks vorhanden waren, diese aber immer weniger genutzt wurden. Mir sind schon öfter Komplettanlagen ins Haus geflattert, wo der CD-Player defekt war, das Cassettenteil aber quasi unbenutzt. Erst letztens ahbe ich ein Yamaha Doppeltape für 30 Euro gekauft, wo an den Andruckrollen noch nicht mal Laufspuren zu sehen sind. Eigentlich war das Ding als Teileträger gedacht, ich bringe es aber nicht übers Herz, das Teil fühlt sich neu an und spielt auch wie neu.
Gruß Frank