Hallo Oliver,
oben im Thread stehen schon die wichtigsten Hinweise: Ja, die Entzerrungen kann man umrechnen, auch bei doppelter Abspielgeschwindigkeit. Vorsicht beim Digitalisieren, der Frequenzgang eines Audiointerfaces oberhalb von 20 kHz kann, muss aber nicht linear sein. Besonders Kais Hinweis zur möglichen Resonanz am Wiedergabekopf ist wichtig, sonst hast Du eine Überhöhung mitten im Audiobereich.
Die Theorie kann man mit dem Gnuplot-Skript, was ich oben an #15 angehängt habe, erledigen.
Vermutlich hat die Wiedergabe mit Deiner B77 nur 70 µs Höhenentzerrung, aber keine 3180 µs Tiefenanhebung - zumindest laut Norm. Dafür sähe der Frequenzgang dann so aus:
Du hast also zu viele Bässe und zu viele Höhen. Korrekturwerte für den Audacity-Filter:
Das ist aber nur die Theorie!
In der Praxis wäre es gut, "mal nachzumessen": Hast Du ein Messband für 9.5 cm/s mit 50 + 3180 µs? Dann spiele es mal auf der B77 mit 19 cm/s und IEC ab und digitalisiere es genauso wie das Band. Daran kann man dann alles ablesen, incl. der genannten Probleme mit Resonanzen und Audio-Interface. Gerne kannst Du das Digitalisat vom Messband hier zugänglich machen - würde mich auch interessieren
Viele Grüße
Andreas
Nachtrag: An obiges gnuplot-Skript aus #15 habe ich folgende drei Zeilen angehängt:
oben im Thread stehen schon die wichtigsten Hinweise: Ja, die Entzerrungen kann man umrechnen, auch bei doppelter Abspielgeschwindigkeit. Vorsicht beim Digitalisieren, der Frequenzgang eines Audiointerfaces oberhalb von 20 kHz kann, muss aber nicht linear sein. Besonders Kais Hinweis zur möglichen Resonanz am Wiedergabekopf ist wichtig, sonst hast Du eine Überhöhung mitten im Audiobereich.
Die Theorie kann man mit dem Gnuplot-Skript, was ich oben an #15 angehängt habe, erledigen.
(10.08.2023, 06:32)Olivinyl schrieb: Die Aufnahme ist also 9,5 cm/s: 90 µs / 3180 µs entzerrt (NAB/DIN/CCIR), meine Wiedergabe aber 70 µs / 3180 µs (CCIR)!
Vermutlich hat die Wiedergabe mit Deiner B77 nur 70 µs Höhenentzerrung, aber keine 3180 µs Tiefenanhebung - zumindest laut Norm. Dafür sähe der Frequenzgang dann so aus:
Du hast also zu viele Bässe und zu viele Höhen. Korrekturwerte für den Audacity-Filter:
Code:
. Hz | dB
----------+-------
20 | -7.32
25 | -5.70
31.5 | -4.18
40 | -2.80
50 | -1.72
63 | -0.84
80 | -0.15
100 | 0.30
125 | 0.62
160 | 0.84
200 | 0.95
250 | 1.01
315 | 1.00
400 | 0.94
500 | 0.82
630 | 0.62
800 | 0.34
1000 | -0.00
1250 | -0.39
1600 | -0.86
2000 | -1.25
2500 | -1.60
3150 | -1.89
4000 | -2.11
5000 | -2.25
6300 | -2.35
8000 | -2.42
10000 | -2.46
12500 | -2.49
16000 | -2.51
20000 | -2.52
Das ist aber nur die Theorie!
In der Praxis wäre es gut, "mal nachzumessen": Hast Du ein Messband für 9.5 cm/s mit 50 + 3180 µs? Dann spiele es mal auf der B77 mit 19 cm/s und IEC ab und digitalisiere es genauso wie das Band. Daran kann man dann alles ablesen, incl. der genannten Probleme mit Resonanzen und Audio-Interface. Gerne kannst Du das Digitalisat vom Messband hier zugänglich machen - würde mich auch interessieren
Viele Grüße
Andreas
Nachtrag: An obiges gnuplot-Skript aus #15 habe ich folgende drei Zeilen angehängt:
Code:
h(x) = nab9(x) - iec19(2*x) - (nab9(1000) - iec19(2000))
plot h(x) w l lw 2 t "90+3180us Aufnahme, 70us Wiedergabe 2*x"
do for [i in "20, 25, 31.5, 40, 50, 63, 80, 100, 125, 160, 200, 250, 315, 400, 500, 630, 800, 1000, 1250, 1600, 2000, 2500, 3150, 4000, 5000, 6300, 8000, 10000, 12500, 16000, 20000"] {print i, "\t", sprintf("%.2f", -h(i))}