Welches Öl für die Lager am HM2-16MC?
#10
So, hier mal noch das angekündigte Bildmaterial zu meiner Urlaubs-Beschäftigung und dem Grund für meine Fragestellung.

   

So sehen die Lagerschalen vom HM2-16MC Capstanmotor aus wenn der letzte Mensch der da reingeguckt hat eine Japanerin ungefähr 1977 am Fließband war. Das braune Zeugs ist ein kompakter, komplett verharzter Klumpen. War vor vielen Jahren mal eine Art Filz, welcher das Schmiermittel für die Sinterlager für die nächsten ... vielleicht 10? ... Jahre vorhalten sollte. Dieses Zeug hier hält nichts mehr, außer das sinnlos von außen dran gekippte Öl davon ab ans Lager zu gelangen.
Trotzdem aber ein kleines Wunder dass diese Motoren noch immer, mehr oder eher weniger gut, laufen. Aber das hier taugt so zu nichts, also raus damit.

   

Und hier auch schon die Ursache warum der Motor trocken und somit viel zu heiß und laut lief. Die 4 Durchbrüche in der Lagerschale, durch welche das Öl kontinuierlich vom Filz an das Lager abgegeben werden sollte, sind komplett dicht. Die Brocken davor steinhart, da ging schon sehr lange kein Öl mehr durch. Das ging nur mit Schraubendreher und einigem Kraftaufwand raus.

   

Einige ganz clevere machen nur die äußeren Lagerdeckel ab, stechen von außen durch die Pampe und kippen reichlich Öl drauf. Sicherlich nett gemeint aber auch völlig sinnlos, das Öl kommt nie dort an wo es gebraucht wird, s.o.

           

So, Lagerschale ausgeräumt, Durchlässe fürs Schmiermittel wieder freigelegt, anschließend gereinigt. Hier gleich einen ordentlichen Schluck Öl in die vier Öffnungen um im Lager selbst schon mal wieder sowas wie eine Grundversorgung herzustellen. Die ganze Aktion braucht ohnehin mindestens zwei Tage, also kanns nicht schaden wenn sich das Sintermetall schon mal ein wenig mit Öl vollsaugen kann.

   

Das Filzzeug auseinander gepflückt und über Nacht in ein Schraubglas mit Bremsenreiniger eingelegt. Mehrmals durchgespült, auf Küchenkrepp ausgedrückt, wieder in den Reiniger rein, bis aufm Krepp kein Schmutz mehr raus kam. Danach getrocknet und es sieht tatsächlich noch recht brauchbar aus. Also wieder zurück in die Lagerschalen damit. Achja, auf den Schalen sitzt dann nochmal eine Abdeckung damit sich das Ganze nicht unkontrolliert im Motor verteilt. Hab nur irgendwie vergessen davon ein Foto zu machen als ich die Kerlchen wieder zusammengebaut habe.

       

Dasselbe Spiel mit den Ölfilzen unter den äußeren Lagerdeckeln.

Vorher

   

Nachher

   

Und an diesem Punkt kam die Frage auf - was nun dort reinkippen? Was meine, zugegeben oberflächliche, Recherche ergeben hat steht ja bereits im Startposting. Tatsächlich habe ich nun die ersten zwei (von vier) Motoren nun mit harz- und säurefreiem Feinmechaniköl bis zur Sättigung des Filzgekrümels befüllt. War ohnehin das einzige was ich zur Hand hatte und mir für den Zweck geeignet erschien. Ok, 5W30 hätte ich auch noch gehabt, aber das bekommt der Diesel in der Garage Big Grin

Ergebnis bis jetzt: Die Motoren laufen sehr deutlich ruhiger, außer einem leisen Surren und das ist auch nur zu hören wenn das Ohr schon am Gehäuse der GX-210 klebt ist kein Laufgeräusch mehr wahrnehmbar. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu dem permanenten Rattern und Klappern, vor allem wenn der Motor auf 9,5 gestellt war, das war zuvor leider unschöner Standard an meinen drei Akais..
Und für meine Teekanne brauche ich nun doch wieder das Ding mit dem Teelicht, vorher konnte ich die nach einer Stunde Betrieb zum Warmhalten oben aufs Gehäuse stellen.
Ok, ist etwas übertrieben, aber das Gerät wurde an der Oberseite ab so zwei Stunden Betrieb wirklich ungesund heiß. Hand drauflegen, bis drei zählen - autsch. Jetzt nach 3 Stunden Dauerlauf: bestenfalls lauwarm.
Das gibt Anlass zur Hoffnung dass ich mir diese (Sau-)arbeit in diesem Leben nicht nochmal machen muss, zumindest nicht mehr an den Geräten die ich aktuell im Bestand habe.
Habe mir für einen der zwei noch fälligen Kandidaten nun doch mal einen Liter von dem Liqui Moly HLP22 kommen lassen, dazu gibt es von LM zumindest mal die Aussage dass es mit dem Werkstoff der Sinterlager verträglich sei. Bin eben experientierfreudig und da ich ohnehin einen Motor mehr habe als ich Geräte besitze: Versuch macht kluch (; Werds ausprobieren.
IsoFlex fällt bei den hier benötigten Mengen natürlich aus, davon kommt bestenfalls mal ein Tropfen ans Lager der Andruckrolle und das der Tonwelle.
Für das 0W10 was wim ins Gespräch brachte hab ich auf den ersten Blick erstmal keine Bezugsquelle gefunden, Motoröl, ja ok, aber welches vom Go-Kart? Ich weiß nicht...
Wenn das LM-Zeug nicht taugt bleibt immernoch das Feinmechaniköl, welches von den zwei nun fertigen Maschinchen bis jetzt überaus dankbar angenommen wird.
Wüsste aber trotzdem immernoch zu gern was die Japaner damals dort eingefüllt haben...
Falls da doch noch wer verlässliche Infos dazu zutage fördern kann, gerne her damit.
Gruß
Henry

Und ich habe keine Ahnung wieso dieser dusslige Editor mir unzählige Leerzeilen ind Posting klatscht ...
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Welches Öl für die Lager am HM2-16MC? - von Dunkelwerker - 10.04.2023, 14:37
RE: Welches Öl für die Lager am HM2-16MC? - von Dunkelwerker - 11.04.2023, 09:50
RE: Welches Öl für die Lager am HM2-16MC? - von Dunkelwerker - 11.04.2023, 22:25
RE: Welches Öl für die Lager am HM2-16MC? - von Dunkelwerker - 12.04.2023, 12:02

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