Grundig-HiFi in den 1980ern, Fine Arts und vorher
#5
Das Thema HiFi, Grundig und der Niedergang scheint hier doch einige zu beschäftigen. Ich besitze eine „große“ FineArts-Anlage der zweiten Serie („PerformingArts“ - das sind die Geräte mit der Klappe, unter der alle nicht ständig benutzten Bedienelemente verschwinden). Im Studium hatte ich aus der gleichen Serie den Receiver R11, den CD-Player CD11 und das Tapedeck CF11 (das ist das Schubladendeck mit Autoreverse).

Aus Nostalgiegründen, ich gebe es gerne zu, habe ich jetzt den Verstärker V2 (zweitgrößter Bolide der Serie), das beste Deck der Serie CF4 (mit 3 Köpfen), den größten CD-Player CD1000 und den Tuner T2 (da kamen später noch interessantere Geräte hinterher, so dass er dadurch nichts besonderes darstellt). An den Lautsprecherausgängen betreibe ich die Box „Two“ aus der ersten, high-endigeren Serie (Transmission Line).

Was soll ich sagen? Die Anlage klingt meines Erachtens fantastisch und ich mag auch das Design. Meine Frau würde es im Wohnzimmer aber wohl nicht akzeptieren. Von so einer Anlage habe ich im Studium nur geträumt…

Im Studium allerdings wurde meine damalige, kleinere FineArts-Anlage kritisch beäugt. Bei meinen Studienkollegen (allesamt auch Musikstudenten!) stand vor allem Yamaha, gelegentlich Denon. Ein Exot hatte eine Pioneer-Anlage, allerdings aus dem höheren Regal (mit dem „Schallplatten-CD-Spieler“, bei dem die CD sozusagen verkehrt herum eingelegt wird und auf einem quasi Plattenteller ruht). Nur: wenn Musik lief, gab‘s immer (!) Erstaunen. Dieses unscheinbare Häuflein Elektronik spielte nämlich passabel alle Musikrichtungen. Und zum besonderen Erstaunen auch von Kassette (was man dem Gerät ja nicht ansah, wenn man die Displays abschaltet - dann sahen CD-Player und Tapedeck identisch aus).

Niemand, also wirklich niemand, hatte noch Vorurteile, nachdem er die Anlage gehört hatte. Ich glaube, wenn man das verallgemeinern darf, dass das das Problem war. Zu der Zeit der zweiten FineArts-Serie war der Grundig Max schon lange Geschichte, übrigens. Und dass Grundig sich dank Philips aus den Regalen des Konzerns bedienen konnte, ist auch bekannt. Bekanntermaßen war da nicht alles schlecht. Dass die Gehäuse mit den Klappen aber nicht so sehr aus Designgründen, sondern wohl eher aus Kostengründen gewählt wurden, habe ich erst vor einigen Jahren gelesen. Klingt plausibel und schadet ja nicht. Dass man die Anlage aber deshalb nicht mag, kann ich auch verstehen.
Liebe Grüße
Thomas
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RE: Grundig-HiFi in den 1980ern, Fine Arts und vorher - von leserpost - 09.12.2021, 07:35
RE: Grundig-HiFi in den 1980ern, Fine Arts und vorher - von leserpost - 09.12.2021, 09:14
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RE: Grundig TK 847 - die Erkenntnis - von timo - 04.12.2021, 21:24
RE: Grundig TK 847 - die Erkenntnis - von Darwin - 08.12.2021, 08:00

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