Half Speed Mastering - besseres Vinyl ?
#6
Die Geschichte des Half Speed Mastering reicht zurück bis ins Jahr 1955. Auch hier gilt, kein Vorteil ohne Hinterteil. Klarer Vorteil ist die bessere Schneidequalität bei den Höhen, dies geht jedoch auf Kosten der Tiefenwiedergabe: Um 20 Hz schneiden zu können, muss der gesamte Verstärkerzug einschließlich analoger Bandmaschine 10 Hz unvermindert übertragen können. (Der Schneidstichel und sein Leistungsverstärker haben diese Probleme nicht; prinzipiell ist es möglich, Gleichstrom magnetisch aufzuzeichnen, nur mit der Wiedergabe hapert's ...)

Abgesehen vom Induktionsgesetz entstehen die größten Probleme fast durchweg durch die zu geringen Dimensionen des Wiedergabekopfes im Verhältnis zur Wellenlänge, die bei 76 cm/s und 20 Hz immerhin fast 4 cm beträgt. Ein Blick in die technischen Daten professioneller Bandmaschinen zeigt für 76 cm/s bei praktisch allen Herstellern einen schwächelnden Tiefenfrequenzgang.

Zu den physikalisch bedingten Grenzen kommen noch Probleme der technischen Realisierung, zu denen die Umrechnung der Entzerrungszeitkonstanten für die halbe Wiedergabegeschwindigkeit gehört. Und dolbysierte Masterbänder sind für HSM prinzipiell ungeeignet.

Grüße
Peter
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Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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RE: Half Speed Mastering - besseres Vinyl ? - von Peter Ruhrberg - 08.05.2021, 21:10

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