(20.10.2020, 17:34)Dr. Chaos schrieb: "Mich erschließt der Sinn der Variable Speed Funktion nicht wirklich."
Da kann ich aushelfen, und ich hoffe, ich wiederhole da nicht etwas an anderer Stelle.
Variable Speed ist im Ergebnis nichts anderes als Pitch Control - soweit klar.
Jede/r MusikerIn war und ist froh, wenn sie/er beim Üben zu einer Aufnahme Halbplayback machen oder einfach nur mitspielen kann. Wenn die Bandgeschwindigkeit dann nicht 100 % in tune ist, also z.B. bei 440 Hz Kammerton nur A 399,34 Hz o.ä. liefert, weil noch nicht warm oder so, dann ists ggü. dem Instrument "schief", es kommt zur "Schwebung" (Interferenz zweier benachbarter Frequenzen), und man muss jedesmal das Instrument auf das Bandtuning umstimmen. Manchmal müssen dann mehrere Saiteninstrumente "rübergetuned" werden - z.B. mehrere Gitarren oder Streicher. Das bedeutet Aufwand. Ein pitch control bzw. eine Bandgeschindigkeitsregelung/variable Speedeinrichtung ist dann einsinnvolles Feature, um auf das in sich sauber gestimmte Instrument hin getuned zu werden.
Auch wenn die Maschine genau 440,0 Hz quarzgenau und eingeschwungen liefert, kann pitch control sinnvoll sein, da manche Bands auf ein nicht oder fast nicht stimmbares Instrument eingestimmt sind: ein Rhodes Piano, ein Vibraphone, eine Harfe (dann gute Nacht!) zum Beispiel, auch manche Holzbläser sind gern ein bissel detuned, um schöner zu klingen oder einen tic besser bespielbar zu sein, dann sind justierbare Nuancen in der Tonhöhe ein echter Gewinn, man kann bequem an das Tuning des Musikinstrumentes 'heranpitchen' - viel einfacher als anders herum.
Ich habe stests zugesehen, dass ein pitch control irgendswie beim Abspieler jedweder Form"dran" ist, auch bei Software am PC fürs Abspielen - Schallplattenspieler können das oft, um Ungenauigkeiten der Antriebe auszugleichen. Ein solides ASC 3000 Tapedeck konnte das zum Beispiel auch.
Gruß Klaus