02.09.2005, 23:48
Nun, Thorsten,
Du stellst da einige grundlegende Fragen. Das mit Recht; denn erst, wenn die beantwortet sind, kannst Du Dich für eine bestimmte Maschine bzw. eine Maschinen-Kategorie entscheiden.
Zunächst mal zur Laufzeit:
Bei einem Kleinspuler mit 18cm Spulen-Maximaldurchmesser hast Du es bei 19 cm/sec mit einer Laufzeit von ca. 45 Min zu tun, sofern es sich um Standard-Bandtypen à la EMTEC LPR 35 oder Maxell XLI handelt. Bei den dickeren Studiobändern ist das deutlich weniger. Läuft z.B. von einer 26er Spule LPR 35/XLI ab, erhältst Du 90 Minuten, bei Studioband (EMTEC LGR 50, 468 oder Quantegy 499, 456) aber nur rund 60 Minuten.
Werden diese Bänder mit einer Halb- bzw. 2-Spur-Maschine gefahren und werden beide Spuren in Stereo bespielt, ist das Band dann voll. Dasselbe gilt, wenn Du auf Spur 1 etwa ein Instrument aufnimmst (natürlich in Mono) und simultan auf Spur 2 Deine Stimme. Die Wiedergabe der Spuren ist natürlich separat möglich - nur klingt es bei einer Stereoaufnahme natürlich etwas merkwürdig, nur "links" oder nur "rechts" zu hören.
Bei einer Viertel- oder 4-Spur-Maschine (die je Spur nur die halbe Breite hat und deswegen in aller Regel nicht so dynamisch klingt und auch mehr rauscht) tritt die Möglichkeit hinzu, das Band am Ende einfach herumzudrehen und erneut besagte 45 Minuten (bei 18cm Spulendurchmesser) zur Verfügung zu haben. Da die Schallinformation auf beiden Bandhälften in Gegenrichtung aufgezeichnet worden ist, kannst Du solches Band nur dann schneiden, wenn das Band nur auf einer Seite bespielt, also bevor es herumgedreht worden ist. Gegenüber der Halbspurmaschine ergibt sich eine doppelte Bandnutzung, ansonsten ändert sich nichts. Klar soweit?
Eine Vierkanal-Maschine ist hingegen eine, die Dir vier unterschiedlich ansteuerbare Spuren zur Verfügung stellt - aber nur in einer Richtung. Du kannst also z.B. Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang auf je eine Spur legen. Jede Schallquelle ist dann in Mono aufgenommen. Das Ergebnis ist dann logischerweise auch Mono - zu Stereo wird es erst durch Einspeisung in einen Mixer und durch Aufzeichnung des vom Mixer geschaffenen Stereo-Signals auf einen anderen Tonträger, z. B. ein weiteres Band.
Fazit:
Wer optimalen Klang will, nimmt Halbspur. Wer Band sparen will, nimmt Viertelspur. Wer selbst Musik mit mehr als zwei Schallquellen macht und das Ganze weiterverarbeiten will, nimmt eine Mehrkanalmaschine.
Noch ein Hinweis:
Wer gebrauchte Maschinen kauft, braucht irgendwann mal Ersatzteile. Man wähle also ein Fabrikat, für das Teile noch erhältlich sind. Da liegt Markus mit seiner Tandberg-Empfehlung richtig, alle Revox-Befürworter auch. Bei Akai ist die Versorgung ungeklärt, bei Otari gibt's praktisch auch noch alles Wesentliche, bei Technics gibt's nichts mehr, bei Philips ist es ähnlich, und von Teac verstehe ich nichts.
Und was tust Du nun?
Gruß
Gerd
Du stellst da einige grundlegende Fragen. Das mit Recht; denn erst, wenn die beantwortet sind, kannst Du Dich für eine bestimmte Maschine bzw. eine Maschinen-Kategorie entscheiden.
Zunächst mal zur Laufzeit:
Bei einem Kleinspuler mit 18cm Spulen-Maximaldurchmesser hast Du es bei 19 cm/sec mit einer Laufzeit von ca. 45 Min zu tun, sofern es sich um Standard-Bandtypen à la EMTEC LPR 35 oder Maxell XLI handelt. Bei den dickeren Studiobändern ist das deutlich weniger. Läuft z.B. von einer 26er Spule LPR 35/XLI ab, erhältst Du 90 Minuten, bei Studioband (EMTEC LGR 50, 468 oder Quantegy 499, 456) aber nur rund 60 Minuten.
Werden diese Bänder mit einer Halb- bzw. 2-Spur-Maschine gefahren und werden beide Spuren in Stereo bespielt, ist das Band dann voll. Dasselbe gilt, wenn Du auf Spur 1 etwa ein Instrument aufnimmst (natürlich in Mono) und simultan auf Spur 2 Deine Stimme. Die Wiedergabe der Spuren ist natürlich separat möglich - nur klingt es bei einer Stereoaufnahme natürlich etwas merkwürdig, nur "links" oder nur "rechts" zu hören.
Bei einer Viertel- oder 4-Spur-Maschine (die je Spur nur die halbe Breite hat und deswegen in aller Regel nicht so dynamisch klingt und auch mehr rauscht) tritt die Möglichkeit hinzu, das Band am Ende einfach herumzudrehen und erneut besagte 45 Minuten (bei 18cm Spulendurchmesser) zur Verfügung zu haben. Da die Schallinformation auf beiden Bandhälften in Gegenrichtung aufgezeichnet worden ist, kannst Du solches Band nur dann schneiden, wenn das Band nur auf einer Seite bespielt, also bevor es herumgedreht worden ist. Gegenüber der Halbspurmaschine ergibt sich eine doppelte Bandnutzung, ansonsten ändert sich nichts. Klar soweit?
Eine Vierkanal-Maschine ist hingegen eine, die Dir vier unterschiedlich ansteuerbare Spuren zur Verfügung stellt - aber nur in einer Richtung. Du kannst also z.B. Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang auf je eine Spur legen. Jede Schallquelle ist dann in Mono aufgenommen. Das Ergebnis ist dann logischerweise auch Mono - zu Stereo wird es erst durch Einspeisung in einen Mixer und durch Aufzeichnung des vom Mixer geschaffenen Stereo-Signals auf einen anderen Tonträger, z. B. ein weiteres Band.
Fazit:
Wer optimalen Klang will, nimmt Halbspur. Wer Band sparen will, nimmt Viertelspur. Wer selbst Musik mit mehr als zwei Schallquellen macht und das Ganze weiterverarbeiten will, nimmt eine Mehrkanalmaschine.
Noch ein Hinweis:
Wer gebrauchte Maschinen kauft, braucht irgendwann mal Ersatzteile. Man wähle also ein Fabrikat, für das Teile noch erhältlich sind. Da liegt Markus mit seiner Tandberg-Empfehlung richtig, alle Revox-Befürworter auch. Bei Akai ist die Versorgung ungeklärt, bei Otari gibt's praktisch auch noch alles Wesentliche, bei Technics gibt's nichts mehr, bei Philips ist es ähnlich, und von Teac verstehe ich nichts.
Und was tust Du nun?
Gruß
Gerd