10.12.2020, 09:52
wenn ich mir so die alten Prospekte der deutschen Hersteller durchsehe, fällt mir auf, dass bei den Volumenherstellern wie Grundig, Saba, Nordmende usw. bis 1970 in das Thema HiFi ziemlich viel investiert wurde, und dass dann eine Pause eingesetzt hat, in der das Audio-Programm nur noch sehr lieblos weitergeführt wurde. Lediglich reine Audio-Hersteller wie Dual haben weiterhin attraktive Geräte gebaut - und witzigerweise waren das dann auch die Marken, die von der Zielgruppe der Japaner weiterhin akzeptiert wurden.
Dass die Deutschen ausreichend HiFi-Know-How hatten, das kann man z.B. daran erkennen, dass Grundig 1978 einen Eklat angezettelt hat, weil er auf der HiFi Messe in Düsseldorf keine Fernseher ausstellen durfte. Und nur zwei Jahre später war Grundig wieder auf der Höhe der Zeit, mit Geräten, die in jeder Hinsicht mit den Japanern konkurrieren konnten. Ich denke wirklich immer mehr, dass HiFi vor allem ein Ding der jüngeren Generationen war, die Anfang der siebziger einfach noch kein Geld hatten, und dass die potentiellen Kunden zu der Zeit noch die Vorkriegs-/und Kriegsgenerationen waren, die sich lieber einen damals noch sauteuren Farbfernseher und bestenfalls eine Kompaktanlage als Ersatz für die Musiktruhe gekauft haben. Das Sortiment der deutschen Hersteller war also durchaus ok für die Zeit, der Fehler war, dass man sich nicht dafür interessiert hat, wie der Markt wohl in zehn Jahren aussehen wird. Aber das Problem, dass man ab einem bestimmten Alter die Welt um einen herum immer weniger begreift, ist ja so alt wie die Menschheit, und wieso sollten Unternehmer da anders "ticken".
Gruß Frank
Dass die Deutschen ausreichend HiFi-Know-How hatten, das kann man z.B. daran erkennen, dass Grundig 1978 einen Eklat angezettelt hat, weil er auf der HiFi Messe in Düsseldorf keine Fernseher ausstellen durfte. Und nur zwei Jahre später war Grundig wieder auf der Höhe der Zeit, mit Geräten, die in jeder Hinsicht mit den Japanern konkurrieren konnten. Ich denke wirklich immer mehr, dass HiFi vor allem ein Ding der jüngeren Generationen war, die Anfang der siebziger einfach noch kein Geld hatten, und dass die potentiellen Kunden zu der Zeit noch die Vorkriegs-/und Kriegsgenerationen waren, die sich lieber einen damals noch sauteuren Farbfernseher und bestenfalls eine Kompaktanlage als Ersatz für die Musiktruhe gekauft haben. Das Sortiment der deutschen Hersteller war also durchaus ok für die Zeit, der Fehler war, dass man sich nicht dafür interessiert hat, wie der Markt wohl in zehn Jahren aussehen wird. Aber das Problem, dass man ab einem bestimmten Alter die Welt um einen herum immer weniger begreift, ist ja so alt wie die Menschheit, und wieso sollten Unternehmer da anders "ticken".
Gruß Frank