Der Dezibel-Nachhilfe-Thread
#5
Dann will ich mal versuchen, die geposteten Erkenntnisse anzuwenden:

Wie von Pit angesprochen, sehe ich das "db" als dimensionsloses Hilfsmittel, Verhältniswerte zu beschreiben ähnlich wie "... doppelt so hoch wie ...., halb so groß wie..."). Es ist dabei völlig egal, um was es sich handelt, es muss lediglich in irgendeiner Form meßbar sein, denn nur dann kann man ein Verhältnis bilden.

Immer, wenn ich auf das "db" treffe, stellen sich für mich zwei Fragen:
a) um was geht es denn überhaupt?
b) und wo ist der Bezugspunkt?

( Ganz nebenbei bemerkt: Diese Fragen kann man sich eigentlich immer stellen. Das wäre sogar sehr sinnvoll. Das db ist sozusagen Bestandteil des alltäglichen Lebens Wink )

Ich greife mal Pits Beispiel der flüssigen Grundnahrungsmittel auf und beschäftige mich mit den üblichen Gebindegrößen für Bier bzw. deren Rauminhalt.

Die übliche Bierflasche (0,5 l), das lege ich jetzt so fest, soll 0 db sein.

Eine klassische "Halbe" hätte dann also auch 0 db. Leider ist das nicht mehr uneingeschränkt gültig, denn die "Halbe" existiert mancherorts nur noch im alltäglichen Sprachgebrauch. Sie wurde vor einiger Zeit von 0,5 auf 0,4 Liter reduziert, hat also

20 x log (0,4 Liter / 0,5 Liter) = 20 x log 0,8 = 1,938 db

weniger Inhalt. Man könnte überschlägig von einem -2db Pegel sprechen.

Ein paar km weiter, in München, säuft man auf dem erhöhten Profipegel. Auf der Wiesn ist "die Maß" (1 Liter) das Mass aller Dinge, das sind +6 db, wie man nachrechnen kann:

20 x log (1 Liter /0,5 Liter) = 20 x log2 = 6,020 db

Dort wo man das Bier aus Fingerhüten nippt (0,25 Liter) liegt man bei -6 db. Das entspricht einer Flasche Bier, die je nach Sichtweise entweder noch halb voll oder schon halb leer ist.

Ein 0,33 l-Pilsken wäre dann -3,531 db.

Diese ganzen Aussagen gelten nur für das Volumen.
Natürlich kann man den Bezugspunkt frei wählen. Ein Münchener hätte vielleicht den vollen Liter als 0 db deklariert. Die Rechnungen sehen dann entsprechend anders aus.

Etwas schwieriger wird es, wenn plötzlich 2 Kenngrößen eine Rolle spielen:

Die Kantenlänge eines Quadrats soll 1 m beträgen, die Fläche ist somit 1m x 1m = 1m²
.
Erhöhe ich die Kantenlänge um 6 db auf das doppelte, so habe ich den vierfachen Flächeninhalt:
2m x 2m = 4 m²
Der Inhalt der Fläche hat sich also um 12 db erhöht.
Die Rechnung dazu: 20 x log(4m²/1m²) = 20 x log4 = 12.041

Will ich nicht die Kantenlänge verdoppeln sondern die Fäche, diese also auf das +6db Level bringen, so muss ich die Kantenlänge mit 1,414 m festlegen, denn 1,414 m x 1,414 m = 2 m² Die db-Rechnung ergibt:

20 x log 1,414 / 1 = 20 x log 1,414 = 3

Um auf das von Andreas gewählte Beispiel zurück zu kommen:
Er beschrieb die Leistung
Er sah diese halbiert
Für mich bedeutet das: Die Leistung ist um 6 db geringer! Die Irritationen entstehen wohl daraus, daß bei einem Antennenanschluss auch (oder nur?) die Spannug betrachtet wird, die zwar als Faktor in die Leistung eingeht, diese aber nicht alleine bestimmt. Man redet ja auch von Antennenspannung, die Eingangsempfindlichkeit eines Tuners wird ja in Volt angegeben und nicht in Watt.

Vorschlag an Andreas:
Vielleicht ergänzt er seinen Antennenthread um einen Passus, in dem beschrieben steht, was genau an einer Antennendose abgegriffen wird bzw. was genau für den Empfang entscheidend ist. Ich sehe eine Antennensteckdose ersatzweise als Wechselspannungsquelle.
Michael(F)
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Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 06.08.2005, 07:30
Pit zu dB (ohne m)... - von user-332 - 06.08.2005, 08:56
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 06.08.2005, 09:01
[Kein Betreff] - von Friedrich Engel - 06.08.2005, 17:15
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 06.08.2005, 17:41
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 07.08.2005, 11:09

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