Nagra T - Audio einmessen
#12
Für den Bias hat die T-Audio zwei Einstellmöglichkeiten. Einmal für jeden Bandspeicher A bis D auf dem "logic control board A02" (drittes von oben) je ein "bias level" Potentiometer. Hierzu wird bei - 20 dB (da VU0 +6 dBu entspricht bei - 14 dBu) ein 5 kHz Signal für 19 cm//s oder ein 10 kHz Signal für 38 cm/s aufgezeichnet und Hinterband so eingestellt, dass zunächst das Signalmaximum am Ausgang erreicht wird, und dann ein von der Bandsorte abhängiger Abfall (Overbias) erfolgt. Für die 1980er Bandsorten steht der Overbias im Handbuch (zwischen -0,5 und - 2,5 dB, je nach Bandsorte). Für moderne Bänder wie das SM468 ist der Wert natürlich nicht bekannt. Peter hat mir da eine Anleitung mit der sog. "Jugoslawienmethode" geschickt. Dazu wird ein 16 Hz Signal mit 0 VU aufgenommen und Hinterband über den Kopfhörer abgehört. Dazu wird der Bias wie zuvor bei der Messung auf ein Maximum hochgedreht, dabei hört man dann ein Rauschen und Prasseln (Modulationsrauschen) sehr deutlich. Nun dreht man weiter bis dieses Modulationsrauschen gehörmäßig ein Minimum erreicht. Wenn man die Differenz zwischen Maximum und Minimum parallel mißt, dann kommt man auf eine Differenz von -2,8 dB für das SM468. Ich habe das Handbuch gleich einmal handschriftlich um diesen Wert ergänzt. Als nächstes erfolgt bei -20 dB (-14 dBu) die Einstellung von Preemphasis zunächst bei 500 Hz für 19 cm/s bzw. 1 kHz für 38 cm/s, entweder mit Voltmeter, oder in meinem Fall mit dem NTI Minilyzer, der den Ausgang direkt in dBu anzeigt und werkseitig kalibriert ist. Mit dem Level Poti kann man dann das Signal insgesamt anheben oder absenken. Am einfachsten ist es m. E. wenn man zunächst sich den Level bei verschiedenen Frequenzen 500 Hz, 5 kHz, 10 kHz, 16 kHz ansieht und die Preemphasis soweit verstellt, bis alle Frequenzen das gleiche Signal (dBu oder Spannung am Voltmeter) zeigen. Danach kann man mit Level die gesamte Kurve hoch- oder runterziehen, bis das Eingangssignal und Ausgangssignal - hier -14 dBu - gleich ist. Danach kann man das Ganze mit einem Sweep von -14 dBu (-20 dB) von 20 Hz bis 20 kHz messen und dokumentieren, natürlich für beide Kanäle. Unten das Ergebnis für SM900 bei 38 cm/s IEC-1 und LPR90 bei 19cm/s IEC-2 (NAB, für das Tonbandkettenpaket). Das ganze habe ich für jeden Speicher (Bandsorte, Geschwindigkeit, Entzerrung), also vier mal durchgeführt, danach ist die Einmessung fertig! Das letzte Bild zeigt die TA heute, eingemessen ist sie m. E. noch schöner (-;
Peter Ruhrberg an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank für die Hilfe beim Einmessen und natürlich für die Messbänder, ohne die wir unsere Maschinen heute gar nicht mehr vernünftig betreiben könnten.
Gerhard


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Nagra T - Audio einmessen - von Sonicman - 28.03.2020, 23:00
[Kein Betreff] - von Sonicman - 28.03.2020, 23:16
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