07.12.2019, 04:37
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=248912#post248912 schrieb:Bei DAB+ ist zu bedenken, daß alles oberhalb 12 kHz ge"türkt" ist. DAB+ zerlegt das Spektrum im Encoder in 2 Bänder: low-band & high-band. Nach außen sichtbar arbeitet DAB+ mit einer Sample-Rate von 48 kSps. Intern wird aber das low-band mit nur 24 kSps weiterverarbeitet ähnlich wie bei LC-AAC (low complexity AAC). Dazu muß die Bandbreite des low-band auf < 12 kHz begrenzt werden. Bei den hohen Bitraten >=96 kbps wird auf 11,2 kHz begrenzt, bei 72 kbps auf 10,1 kHz (die meisten privaten Programme), bei 64 kbps auf 9 kHz, bei 48 kbps auf 6,75 kHz. Alles darüber bis zur ursprünglichen Obergrenze bei 15...16 kHz wird im Decoder künstlich auf Basis weniger übertragener Bits aus dem low-band erzeugt.Hallo Kai,
MfG Kai
was Du beschreibst ist "Spectral Band Replication", die bei HE-AAC (High-Efficiency AAC) bis ca. 80 bis 100 kBit/s Verwendung findet. Bei LC-AAC (Low Complexity AAC) findet SBR keine Anwendung.
Auch wenn die meisten DAB+-Programme in Deutschland in HE-AAC mit SBR ausgestrahlt werden, so ist Deine Aussage falsch. Der HR z.B. strahlt alle seine Programme über DAB+ in LC-AAC ohne SBR aus.
Hinzu kommt, daß die Übertragung per MPEG 1 Layer 2 (DVB-S) auch verlustbehaftet ist. Das Signal wird in einzelne Frequenzbänder geteilt und je nach Spektrum bekommen die oberen Bänder sehr wenig kBit/s, weil das menschliche Gehör diese Signale durch Maskierungseffekte bei einem komplexen Signal nicht hören kann.
Ich bin mit Dir einer Meinung, daß man es mit der Datenreduktion bei DAB+ bei den meisten Sender übertreibt, aber auch schon das per DVB-S gelieferte Signal hat technisch nichts mit dem Original zu tun.
Viel schlimmer als die Datenreduktion ist doch das bei den Sendern verwendete Soundprocessing.
Viele Grüße
96k