30.09.2019, 14:41
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=245124#post245124 schrieb:Nun ist aber die Zuleitung des Nullleiters zur Steckdose unterbrochen, die Verbindung der Phase zur Steckdose besteht weiter.Hallo Tobias,
Danke für Dein Posting und Dein Einwand. Zunächst möchte ich sagen, dass diese Wohnungen in den 1950er Jahren gebaut wurden, einige haben noch Nachtstromheizungen drin (hatte meine Wohnung auch, jetzt aber Fernwärme). Das Bad wurde wohl mal neu renoviert, dort sind zumindest die Steckdosen mit einem grün/gelben Schutzleiter versehen. Natürlich führt man auch im Automatisierungsbereich die Sensoren (z. B. Vollmelder) immer drahtbruchsicher aus, d. h. der gefährlichere Zustand liefert false d. h. 0 V, true hat dann 24 V. Ein Vollmelder liefert also 24 V bei "Nicht Bedeckt", so dass bei Drahtbruch automatisch "Bedeckt" gemeldet wird und damit z. B. eine Einlassventil verriegelt wird.
In Deinem Beispiel sprichst Du davon, dass der Nullleiter einen Drahtbruch haben könnte und dadurch auch kein N/SL mehr am Gehäuse anliegen würde. Kommt nun der L d. h. die Phase an das Gehäuse, spricht keine Sicherung an, es gibt keinen Kurzschluss und wenn das Gehäuse berührt werden sollte, fasst man 220 V an. Dem will ich nicht widersprechen. Doch ebenso könnte bei einer korrekt angeschlossenen Steckdose der Schutzleiter einen Drahtbruch haben, dann hat man genau die gleiche Situation, schon mal überlegt? Zudem würde ein angeschlossenes Gerät sogar funktionieren weil der N ja keinen Kabelbruch hat sondern der SL!
Aus diesem Grund ist ja auch ein FI eingebaut der auslöst, sobald Strom über die Erde fließt.
Aufpassen muss man beim verdrahten in Abzweigdosen. Habe in einer Unterputzdose eine Ableitung zu einer Aufputzdose gelegt, dabei alle Anschlüsse mit WAGO-Klemmen gemacht. Da ging dann noch ein Grauer und ein Schwarzer Draht zu einer Steckdose weit nach hinten unten in der Abstellkammer. Den habe ich erst mal nicht angeklemmt. Denn wenn man da nicht weiß, welcher Draht in der Steckdose als Nullleiter angenommen wird und dann liegt da die Phase drauf, wäre dies hoch gefährlich, denn der angenommene Nullleiter ist ja zum SL gebrückt. Habe also dann erst in der Steckdose nachgeschaut, welche Farbe der Nullleiter hat und dann erst die Drähte angeschlossen. Prüfen tue ich Steckdosen immer in der folgenden Reihenfolge: Phasenprüfer an den SL halten, es darf nichts leuchten. Phasenprüfer in ein Loch der Steckdose, eins darf nicht leuchten, das andere muss leuchten. Das was leuchtet, dann kurz mit einem Finger ans Ende des Spannungsprüfers das Metall berühren, dann mit dem anderen Finger auf den SL, dann leuchtet es etwas heller und man weiß dass der SL angeschlossen ist.
Gruß,
Peter