02.08.2019, 10:35
Wisst Ihr was ein Elefant im Raum ist den niemand sehen will? Helmut Schmidt, dem nun niemand vorwerfen kann, dass er besonders rechts oder konservativ war hat u.a. in einem NZZ Interview (Neue Zürcher Zeitung) die Journalisten gefragt, warum denn niemand der Journalisten das Thema Überbevölkerung thematisiere. Er hat dieses Thema mit einem Elefanten im Raum (elephant in the room ist eine angelsächsische Metapher) verglichen, der aus welchen Gründen auch immer ignoriert wird. Er hat darauf hingewiesen, dass die zweimalige Verdopplung der Weltbevölkerung in seiner Lebensspanne einfach zu viel für diesen Planeten ist. Und das geht ja ungehindert so weiter. Es ist schön, dass der eine mit Rapsöl fährt, der andere sogar läuft - ich habe z. B. ein Elektroauto und eine Solaranlage - aber selbst wenn wir uns alle auf der Stelle entleiben würden, und mehr könnte man wirklich nicht für die Umwelt tun, hätte das keinerlei nachhaltigen Effekt. Ich ärgere mich über die Feigheit meiner Mitmenschen die einfach das Problem - den Elephanten - nicht sehen wollen, hier wie überall, und sich stattdessen hinter pseudoreligiösen Ersatzhandlungen verstecken, um ein gutes Gefühl zu behalten. Man muss auch scheinbar unlösbare Probleme thematisieren, nur dann kann es eine Lösung geben. Die von Olaf o. a. "Einschränkung des Lebensstils" ist nichts anderes als die Selbstgeißelung der Mönche im Mittelalter mit dem Ziel, in den Himmel zu kommen. Nachhaltig ist das nicht. Lösungen wären z. B. massive "Entwicklungshilfe" in Afrika, Transferleistungen in die dortige Infrastruktur etc. etc. Auch nicht billig aber nachhaltig. Alles was wir hier machen dient, wie schon immer, lediglich unserer persönlichen Befindlichkeit. Den "Afrikanern", "Indern" oder "Chinesen" ist es ziemlich egal ob ich ein Elektroauto fahre oder Olaf mit dem Rad fährt. Denkt mal drüber nach.
Gerhard
Gerhard