14.06.2005, 18:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.2023, 18:54 von user-332.
Bearbeitungsgrund: Verweis auf A-78 Tuning... " => '
)
Zitat:dl2jas postete
Fall 1:
Hier vermute ich, daß kurz nach dem Einschalten was zu hören oder wenigstens zu Messen ist, Übernahmeverzerrungen. Sind die Endstufentransistoren warm geworden, verschwindet der Effekt. Warme Transistoren benötigen eine deutlich geringere Spannung Basis-Emitter als kalte.
Frage zu Fall 2:
Werden da direkt die Eingangsquellen umgeschaltet oder befindet sich wenigstens eine Verstärkerstufe vor dem Umschalter?
Andreas, DL2JAS
zu 1: völlig korrekt erkannt und beurteilt. Wenn man (leiseste) Sinussignale, etwa von einer vorhergehenden Messung, anliegen hatte und/oder vergessen hatte, den Oszi abzuklemmen, stellte sich genau der von Andreas beschriebene Effekt ein. Man konnte diese Übernahmeverzerrungen sowohl hören als auch sehen. Wehe, es wurde dann ein Musiksignal angelegt: aus wars mit der Effekthascherei. Und sobald die 'Betriebstemperatur' erreicht war, war auch die Messerei (dabbel-blääd) wieder in Ordnung. Die Kunst des Kompromisses liegt in der Festlegung dieses 'Initialwertes' sowie der Sorgfalt der Transistor- und Widerstandsselektion. Hielt man sich an die Studer-Spezifikation, war man schlicht auf der sicheren Seite, mit dem winterfreundlichen Nebeneffekt allerdings.
Also habe ich meine real existierenden Endstufen auf einen von mir gewählten, niedrigeren Ruhestrom hin 'getuned', der goldene Ohrenbesitzer würde es genau in der Gegenrichtung versuchen, schätze ich mal. (Keine Sorge, ich habe diesen Fall auch durchgespielt und mir dabei die Finger verbrannt )
Einziger Nachteil meines Konzeptes ist, daß ich jetzt weiß, daß die Boliden in den ersten Minuten nachweisbare Verzerrungen liefern, die nicht sein müssten, aber eben sein dürfen. Den (meist sowieso verstopften) Ohren hat das nie geschadet.
zu 2: selbstverständlich sind Pufferstufen vor der ersten Umschaltung vorhanden, ist ja keine Minimalelektronik, sondern was praktisch Einsetzbares....
Die Pufferstufen sind übrigens mit diskret (bipolare Transistoren) ausgeführten OpAmps realisiert, wie die restlichen Verstärkungszweige dieses - für seine Zeit futuristischen - Gerätes auch. Ein paar FET's sind noch verbaut, wo sie Sinn machen... Daß der max. unverzerrte (vor Clipping) Ausganspegel bis zu 26dBm (bezogen also auf 0,775V = 0dBm) betragen kann sei hier nur ganz am Rande erwähnt. Damit hat man Optionen, mehr nicht. Aber man hat sie...
mfg Pit
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