02.02.2019, 14:14
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232087#post232087 schrieb:Wenn man eine separate Tiefenschrift-Limitierung anwendet, wird die Abbildung eines Instruments im Stereo-Panorama verschoben, was in der Regel unerwünscht ist, also muß man Links & Rechts bzw. Mitte & Seite identisch limitieren oder abregeln.Hier muss ich kurz einhaken: Gerade zur separaten Limitierung der Tiefenschriftamplitude zu niedrigen Frequenzen hin hat Neumann den sog. "elliptischen Entzerrer" EE70 und EE77D entwickelt.
Dieser hatte ab etwa 300 Hz eine Übersprechdämpfung von etwa 15 dB, die bei niedrigeren Frequenzen und höheren Schneidpegeln immer kleiner wird.
Anders gesagt: Bei 300 Hz liegt das Stereo-Übersprechen bei 15 dB, also gerade noch so einigermaßen "Stereo", und bei 50 Hz und tiefer bei fast 0 dB, d.h. quasi "Mono", also reine Seitenschrift.
Das war aber nicht statisch so eingestellt, sondern der "elliptische Entzerrer" regelte nur bei hohen S-Pegeln (L-R), wenn er einschreiten musste, um das Stereosignal nicht zu viel ausladende Tiefenschriftbewegungen machen zu lassen, andernfalls würde im Extremfall die geschnittene Rille abreißen und der die Folie wäre Schrott.
Grundlage für diese Entwicklung war der damalige Erkenntnisstand, dass das menschliche Gehör Schallanteile unterhalb etwa 250 Hz nicht lokalisieren könne und deswegen diese ohne Schaden für das Klangbild summiert ("auf Mitte gelegt") werden können.
Die Entwicklung der Aufnahmetechnik seither (weg von der reinen XY-Stereofonie und hin zu AB- oder Äquivalenzstereofonie) hat diese Ansicht in Frage gestellt, da aber war das Medium Schallplatte schon passé.
Siehe auch:
http://www.sengpielaudio.com/Frequenzabh...chenLP.pdf
Grüße, Peter
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Peter
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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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