06.01.2019, 13:16
Hallo Pyromixer,
Beim Magnetband kommt vor allem die dreifache Grundfrequenz dazu, also z.B. ein leises Signal mit 3 kHz, wenn Du einen Testton mit 1 kHz einspeist, oder mit 1200 Hz bei den hier verwendeten 400 Hz als Testton. Bei der Definition wird daher manchmal nur der Anteil dieses 3. Teiltons am Gesamtsignal verwendet (k₃, kubischer Klirrfaktor, Third Harmonic Distortion, ...), oder alternativ alle Verzerrungsprodukte oberhalb der Grundfrequenz (Total Harmonic Distortion). Mehr Lektüre hier im Forum: Magnetbandmaterial - damals und heute und Klirrfaktor messen - zu Fuß....
Ein Band ist umso besser, je weniger Verzerrungen bei gleichem Pegel es addiert. Deswegen gibt man den Klirrfaktor (z.b. 0,5 %) beim Bezugspegel (hier 200 nWb/m) an. Der hängt natürlich stark vom Bias ab, was man in den Datenblättern gut sehen kann. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des richtigen Bias ist deswegen normalerweise genau die Frage, wo der Klirrfaktor minimal ist. Aber das führt jetzt erstmal zu weit - schau mal hier: Band-Kenndaten messen. Ein Beispiel ist unten im Anhang.
Außerdem benutzt man den Klirrfaktor, um die Aussteuerbarkeit zu definieren: Er steigt mit dem Ausgangspegel stark an. Die Stelle, wo er 3% erreicht, definiert man als Vollaussteuerung (für mittlere Frequenzen, hier 400 Hz), manchmal auch als "Tiefenaussteuerbarkeit". Das sieht zum Beispiel so aus (gleiches Band, drei Geschwindigkeiten, keine Cassette):
Der Pegel (relativ zum Bezugspegel von 200 nWb/m in unseren Beispielen) wird dann wie immer in dB angegeben.
Bleibt noch die Empfindlichkeit: Für den gleichen Strom durch den Aufnahmekopf bleibt auf unterschiedlichen Bändern ein unterschiedlich starkes Signal zurück. Wenn man vor einer Aufnahme nicht einmisst, äußert sich das als Pegelunterschied zwischen Vor- und Hinterband. Die Empfindlichkeit wird immer relativ angegeben - normalerweise zu einem Bezugsband, hier eben zur Mittelstellung des Reglers and Manfreds Deck. Tendentiell sind neuzeitliche Bänder empfindlicher als historische.
Viele Grüße
Andreas
Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230115#post230115 schrieb:Ich denke zwar, dass ich es so grob verstehe was die Balken aussagen. Aber vielleicht kann das nochmal ein Fachmann in einfachen Worten erklären.fangen wir doch mal mit dem Klirrfaktor an: Eine Magnetbandaufnahme gibt das Eingangssignal nicht unverändert wieder, sondern fügt harmonische Verzerrungen hinzu: Das sind zusätzliche Töne mit einem ganzzahligen Vielfachen des Grundtons. In der Musik werden sie meist als Teiltöne bezeichnet.
Beim Magnetband kommt vor allem die dreifache Grundfrequenz dazu, also z.B. ein leises Signal mit 3 kHz, wenn Du einen Testton mit 1 kHz einspeist, oder mit 1200 Hz bei den hier verwendeten 400 Hz als Testton. Bei der Definition wird daher manchmal nur der Anteil dieses 3. Teiltons am Gesamtsignal verwendet (k₃, kubischer Klirrfaktor, Third Harmonic Distortion, ...), oder alternativ alle Verzerrungsprodukte oberhalb der Grundfrequenz (Total Harmonic Distortion). Mehr Lektüre hier im Forum: Magnetbandmaterial - damals und heute und Klirrfaktor messen - zu Fuß....
Ein Band ist umso besser, je weniger Verzerrungen bei gleichem Pegel es addiert. Deswegen gibt man den Klirrfaktor (z.b. 0,5 %) beim Bezugspegel (hier 200 nWb/m) an. Der hängt natürlich stark vom Bias ab, was man in den Datenblättern gut sehen kann. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des richtigen Bias ist deswegen normalerweise genau die Frage, wo der Klirrfaktor minimal ist. Aber das führt jetzt erstmal zu weit - schau mal hier: Band-Kenndaten messen. Ein Beispiel ist unten im Anhang.
Außerdem benutzt man den Klirrfaktor, um die Aussteuerbarkeit zu definieren: Er steigt mit dem Ausgangspegel stark an. Die Stelle, wo er 3% erreicht, definiert man als Vollaussteuerung (für mittlere Frequenzen, hier 400 Hz), manchmal auch als "Tiefenaussteuerbarkeit". Das sieht zum Beispiel so aus (gleiches Band, drei Geschwindigkeiten, keine Cassette):
Der Pegel (relativ zum Bezugspegel von 200 nWb/m in unseren Beispielen) wird dann wie immer in dB angegeben.
Bleibt noch die Empfindlichkeit: Für den gleichen Strom durch den Aufnahmekopf bleibt auf unterschiedlichen Bändern ein unterschiedlich starkes Signal zurück. Wenn man vor einer Aufnahme nicht einmisst, äußert sich das als Pegelunterschied zwischen Vor- und Hinterband. Die Empfindlichkeit wird immer relativ angegeben - normalerweise zu einem Bezugsband, hier eben zur Mittelstellung des Reglers and Manfreds Deck. Tendentiell sind neuzeitliche Bänder empfindlicher als historische.
Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230115#post230115 schrieb:Also z.B. die RTM FOX gegen die Maxell UR vergleichen und beschreiben. Sind die Werte toll besser oder fast gar nicht. Mir fehlt das Feeling das zu erkennen.Ok, hier meine Sicht:
- Die Empfindlichkeit der Fox liegt genau auf der Mittelstellung, die UR ist ein wenig empfindlicher. Der Unterschied ist nicht riesig.
- Die Fox braucht etwas mehr Bias als die UR. Das ist erstmal weder gut noch schlecht.
- Klirrfaktor bei Bezugspegel ist für die Fox ein wenig besser als für die UR - aber auch kein massiver Unterschied.
- Damit einher geht, dass die Aussteuerbarkeit für die Fox ein halbes dB höher ist - auch das ist nicht viel.
Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230115#post230115 schrieb:Und auch wichtig wäre wohl noch zu wissen ob die Maxell UR die für diese Messung verwendet wurde, eine von diesem indischen Zeug war welches nun nur noch angeboten wird oder evtl. eine Vorgängerin mit anderem Material.Das wurde oben in Beitrag 53 bereits geklärt: Es ist eine von Maxell.
Viele Grüße
Andreas