05.01.2019, 14:26
Hallo Manfred,
ich habe mir mal erlaubt, Deine Messungen zu plotten:
Wenn ich die Regler am Grundig CF 5500 richtig verstehe, dann kalibriert der der 400 Hz-Regler den Aufnahmepegel, und der 10 kHz-Regler ist eigentlich ein Bias-Regler. Die Einmessung funktioniert dann wie so oft, indem man zuerst mit dem Bias-Regler den Frequenzgang gerade biegt, ohne dass dabei die Aufnahme-Entzerrung verändert wird, und danach mit dem Sprechstrom die Empfindlichkeit ausgleicht. So arbeiten zumindest die einmessbaren Sony-Decks, die ich kenne, und auch für die ASC-Bandmaschinen wird das gleiche Verfahren verwendet.
Der Schaltplan des Decks scheint das zu stützen. Stimmt das so auch mit Deiner Erfahrung? Die Bedienungsanleitung und Deinen Kommentar habe ich so verstanden, dass der Bias-Regler "umgedreht" ist, also am Rechtsanschlag den kleinsten Bias und (und größte 10kHz-Empfindlichkeit) hat?
Dann kann man nämlich von Deinen Angaben zur Reglerstellung auf Bias für den gefundenen Arbeitspunkt und Empfindlichkeit schließen. Das habe ich im ersten Plot gemacht: Eine "Stunde" aus Deinen Angaben sind 30°, hier eine "Regler-Einheit". "12 Uhr" ist Null, "13 Uhr" minus 1 (denn mehr Pegel heißt weniger Empfindlichkeit, und 10kHz nach oben gedreht heißt weniger Vormagnetisierung), und so weiter. Der Anschlag sollte 4,5 Stunden entsprechen (270°-Poti).
Die beiden anderen Plots sind eigentlich selbsterklärend - Klirrfaktor bei Bezugspegel und MOL mit 3% Klirr rel. zum Bezugspegel.
Bei einem gegebenen Arbeitspunkt Klirrfaktor, Aussteuerbarkeit, Höhensättigung und Rauschen zu messen ist noch die relativ leichte Übung. Kompliziert wird es immer dann, wenn man die ganze Messung für verschiedene Bias-Einstellungen machen will - dann muss man nämlich eigentlich den Vormagnetisierungsstrom sinnvoll messen. Oder als "Proxy"-Größe z.B. eine Skala am Regler verwenden. Ideal wäre ein Gerät, bei dem man einen Bias fernsteuern kann; leider liegt mein Bastelprojekt aus Zeitgründen brach: Bias-Einstellung per Schnittstelle...
Viele Grüße
Andreas
ich habe mir mal erlaubt, Deine Messungen zu plotten:
Wenn ich die Regler am Grundig CF 5500 richtig verstehe, dann kalibriert der der 400 Hz-Regler den Aufnahmepegel, und der 10 kHz-Regler ist eigentlich ein Bias-Regler. Die Einmessung funktioniert dann wie so oft, indem man zuerst mit dem Bias-Regler den Frequenzgang gerade biegt, ohne dass dabei die Aufnahme-Entzerrung verändert wird, und danach mit dem Sprechstrom die Empfindlichkeit ausgleicht. So arbeiten zumindest die einmessbaren Sony-Decks, die ich kenne, und auch für die ASC-Bandmaschinen wird das gleiche Verfahren verwendet.
Der Schaltplan des Decks scheint das zu stützen. Stimmt das so auch mit Deiner Erfahrung? Die Bedienungsanleitung und Deinen Kommentar habe ich so verstanden, dass der Bias-Regler "umgedreht" ist, also am Rechtsanschlag den kleinsten Bias und (und größte 10kHz-Empfindlichkeit) hat?
Dann kann man nämlich von Deinen Angaben zur Reglerstellung auf Bias für den gefundenen Arbeitspunkt und Empfindlichkeit schließen. Das habe ich im ersten Plot gemacht: Eine "Stunde" aus Deinen Angaben sind 30°, hier eine "Regler-Einheit". "12 Uhr" ist Null, "13 Uhr" minus 1 (denn mehr Pegel heißt weniger Empfindlichkeit, und 10kHz nach oben gedreht heißt weniger Vormagnetisierung), und so weiter. Der Anschlag sollte 4,5 Stunden entsprechen (270°-Poti).
Die beiden anderen Plots sind eigentlich selbsterklärend - Klirrfaktor bei Bezugspegel und MOL mit 3% Klirr rel. zum Bezugspegel.
Technics123,'index.php?page=Thread&postID=230054#post230054 schrieb:Kann man die Messungen die mampfi, vielen Dank, gemacht hat, nicht auch mir einer guten Soundkarte und entsprechender Software machen? Nicht jeder hat ein Nakamichi T-100Ja, schon. Viele benutzen den Audiotester (oft hier im Forum behandelt). Als Linux-Nutzer verwende ich eine Kombination aus verschiedenen Tools (jaaa, jnoisemeter) und eigenen Python-Skripten. Mehr dazu z.B. hier: Band-Kenndaten messen.
Bei einem gegebenen Arbeitspunkt Klirrfaktor, Aussteuerbarkeit, Höhensättigung und Rauschen zu messen ist noch die relativ leichte Übung. Kompliziert wird es immer dann, wenn man die ganze Messung für verschiedene Bias-Einstellungen machen will - dann muss man nämlich eigentlich den Vormagnetisierungsstrom sinnvoll messen. Oder als "Proxy"-Größe z.B. eine Skala am Regler verwenden. Ideal wäre ein Gerät, bei dem man einen Bias fernsteuern kann; leider liegt mein Bastelprojekt aus Zeitgründen brach: Bias-Einstellung per Schnittstelle...
Viele Grüße
Andreas