?? PEM 468 / SM 911 / Grandmaster 456 im Vergleich?
#6
Zitat:Michael Franz postete
Vielleicht spielen hier auch Überlegungen eine Rolle, die ausserhalb des Senkel-Bereichs liegen und mehr bei den breiteren Bändern ausschlaggebend sind?
Insofern durchaus, als im Mehrkanalbereich für ein 528 nun keinerlei Notwendigkeit bestand. 911 und 468 weisen durch ihre andauernde parallele Existenz nach, dass der Kompromiss beim analogen Verfahren nicht erst bei der Einmessung begann, sondern man damit schon beim Band anfangen konnte/musste/sollte/durfte. Derlei sieht man auch aus den Kurvenscharen der Bandtypen recht deutlich.

SM900 war nun die physikalische Grenze des analogen Verfahrens, weiter kommt man nicht, weil die Nichtlinearität des Verfahrens von den Verstärkern sonst mehr verlangen müsste, als diese bieten können.
Das nun verstehe ich als Aufforderung dieser Schöpfung an den Konstrukteur, das Verfahren als ausgereizt anzusehen und sich um ein anderes zu bemühen, das hier -wenn man denn noch weiter will- bessere Möglichkeiten verheißt. Und das hat man ja dann auch gemacht. Inwieweit so etwas Sinn hat, sollten wir uns aber auch immer selbstkritisch und mit offenem Verstand gleichermaßen überlegen. Daran hapert es gerade heute dramatisch, weil die Einsichten in komplexe Technologien die meisten Zeitgenossen überfordern, der Glaube an technologische Lösungen unserer Probleme aber einem Höhepunkt nach dem anderen zustrebt. Das Drücken von 16 Knöpfen in halbwegs korrekter Reihenfolge betrachte ich in diesem Zusammenhang noch nicht als das Beherrschen einer Technologie.
Nachdem aber das Abendland die Technokratie in diese Welt gebracht hat, obliegt uns da auch eine Aufgabe, blinder Technologie- und namentlich Technokratiegläubigkeit entgegenzuwirken.

Nachsatz zur Qualitätsfrage
Ich schrieb es ja wenigstens schon ein Mal: Klangliche Qualitäten standen beim Mediengrößtanbieter Rundfunk an der zweiten Stelle. Die erste nahm allemal die Betriebssicherheit ein. Die Angestellten dort wären ja auch wahnsinnig geworden, wenn all die Probleme, die hier im Forum geschildert werden, angesichts von einigen hundert laufenden Maschinen zum täglichen Brot gehört hätten.
Der Laie kann sich den apparativen Aufwand nur unter seinem Aspekt "Geld für Qualität" vorstellen, der allein die klangliche Seite berücksichtigt, weil sein Gerät nicht 8000 Stunden im Jahr in Betrieb steht. Der Rundfunk sieht das füglich anders und ist froh, wenn bei der genannten Verfügungszeit einer Maschine auch noch klanglich etwas nutzbares abfällt, was man angesichts der extendierten Kopiererei dieser Institute auch schlicht verlangte: Bei Band und Gerät gleichermaßen.
Daher rührt die Qualitätsforderung des Rundfunks.

528 belegt in praxi recht vielsagend, dass historische Festlegungen und Vorgaben mit ihren betrieblichen Folgen mindestens denselben Stellenwert erreichen können, wie elektroakustische!

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von Michael Franz - 23.05.2005, 18:34
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