Stecker-Netzteil braucht Minuten zur Bereitschaft
#14
So höret denn die frohe Botschaft:

Dank Volker's Tipp geht das Netzteil wieder flugs an.
Mühsam war das Öfnnen des Schalengehäuses. Da hätte ich fast mein Taschenmesser dran verbogen.
Drei Ecken konnte ich nach einigem Probieren aufhebeln, aber die vierte leistete heftigen Widerstand.
Oft ging beim Drücken und Ziehen eine der anderen Ecken wieder in den Einrast-Zustand.
Schließlich merkte ich, daß es in den Mitten der Längsseiten auch noch Einrastungen gab, die aufzuhebeln waren.
Das Gehäuse hat einige Blessuren bekommen, ich blieb unversehrt.
Hier Ansichten seiner Innereien:
   
Rechts der Netzeingang, unten die Gleichrichterbrücke, links davon der Lade-Elko C1, der dann etwa 325V hat.
Links daneben der Schaltregler UC3843 von ON Semiconductor. Darüber dessen Betriebsspannungs-Elko C8. Hier 47 uF/50V.
Ganz links zwei parallele 680 uF/25V für die Ausgangsspannung.
In der Mitte der Trafo mit mehreren Wicklungen, darunter über dem blauen C ein Optokoppler.

Hier die Platinen-Unterseite:
   
Der C8 wird über einen 180 kOhm SMD-Widerstand aus C1 geladen. Die Minus-Pole sind verbunden.

Hier eine typische Applikationsschaltung aus einem Datenblatt von Texas Instruments:
   
Rstart entspricht dem 180 k Widerstand, Cvcc dem C8, Cin dem C1.

An dem C8 fand ich eine Spannung von etwa 8.53 V. Dann tat sich 12 Minuten lang garnichts.
Laut Datenblatt hat das IC eine Undervoltage-Protection, mit einer Einschaltschwelle bei 8.4V.
Da mir bei Vormessungen am ausgeschalteten Gerät der Vorwiderstand suspekt vorkam (die 180 kOhm waren nicht recht verifizierbar), hab ich extern nochmal 180 kOhm parallel gelegt. Das brachte aber auch keinen sofortigen Erfolg.
Erst ca. 13 Minuten nach dem nächsten Einschalten ging auf einmal die grüne LED an und die Spannung an C8 betrug nun ~13.8V.
Bei weiterem Aus-/Einschalten war das Teil sofort betriebsbereit.
Wenn ich zu C8 noch einen weiteren 47uF Kondensator parallel legte, stieg die Spannung daran sogar auf Werte >14V.
Nach Wegnehmen des zusätzlichen 180 k Widerstands funktionierte es immer noch, bei etwas kleinerer Spannung.
Daraufhin hab ich C8 ausgelötet und durch den zweiten Kondensator ersetzt.
Alles wieder ins Gehäuse, das noch ausreichend zuschnappte.

Den Elko hatte ich schon mit einem Multimeter gecheckt, das nur wenig verdächtige 44uF gemeldet hatte. Nach Ausbau behauptete es immer noch 43uF. Da das ja keine befriedigende Ausrede ist, hab ich den Elko dann noch mal mit einem Impedanzmeßgerät geprüft. Da kam dann ein Serien-Widerstand von 7...10 Ohm zutage.

Nochmals Dank an Volker Für den Volltreffer.

MfG Kai
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[Kein Betreff] - von besoe - 25.12.2017, 10:59
[Kein Betreff] - von kaimex - 25.12.2017, 11:26
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Ersatz für defektes Netzteil - von Bogenclausi - 25.12.2017, 17:52
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