23.12.2017, 12:23
Hallo Winston,
lassen wir mal wieder die "wozu eigentlich?"-Diskussion bei Seite und nehmen an, das Spieltrieb alleine als Grund völlig ausreicht![Wink Wink](https://tonbandforum.de/images/smilies/wink.png)
Einen Frequenzgang digital zu korrigieren ist heutzutage eigentlich keine schwere Übung - das funktioniert so, wie Du es beschrieben hast. Ich lasse also bewusst Bias, Verzerrungen, Rauschen und Gleichlauf mal weg - da würde ich zuerst am Bandgerät (schließt ausnahmsweise auch Cassettendecks ein
) selbst optimieren. Außerdem nehme ich an, Du willst erstmal für ein Gerät über Band optimieren, und nicht eine möglichst normgerechte Aufnahme auf dem Band herstellen (man kann das Verfahren später immernoch in Aufnahme- und Wiedergabeseite mit einem Messband dazwischen zerlegen).
Lass und doch gleich Nägel mit Köpfen machen: Hast Du Cassettendeck, Band und Soundkarte bereit? Hast Du bereits Audacity installiert?
Dann sieht das so aus:
Du brauchst ein Testsignal, um den Frequenzgang über Band zu bestimmen. Wichtig: Das passiert 20 dB unter Bezugspegel - bei 0 dB ist er nicht glatt zu bekommen. Deswegen müssen wir zunächst das Verhältnis zwischen digitalem und analogem Pegel eichen. Erzeuge Dir ein Testsignal mit 0 dB digital und 315 Hz über "Erzeugen - Tongenerator - Tone" generieren:
Danach einen Gleitton mit "Erzeugen - Tongenerator - Chirp":
Wichtig: "Amplitude 0,1" sorgt für -20 dB. Mit dem Gleitton kann man nachher ein schönes Bild des Frequenzgangs erzeugen - aber zum Erzeugen der Korrektur nimmt man besser Einzelfrequenzen - am besten bei den üblichen Frequenzen (und immernoch mit Amplitude 0,1):
Die Frequenzliste kannst Du auch je nach Bedarf später verfeinern, wenn es irgendwo Dellen oder andere starke Effekte im Frequenzgang gibt. Ist ein wenig Fleißarbeit in Audacity. Ich würde jeweils zwei Sekunden mit einer halben Sekunde Pause dazwischen nehmen.
Das Ergebnis sieht dann etwa so aus (ich hatte keine Geduld für die ganze Frequenzreihe):
Alles klar? Wenn Du eine Aufnahme davon über Band hast, können wir weitermachen. Ach ja, 44.1 kHz und 16 Bit sollten dazu erstmal völlig ausreichen. Du kannst gerne auch das Ergebnis als Audio irgendwo posten - hilft bei der Analyse![Smile Smile](https://tonbandforum.de/images/smilies/smile.png)
Weiter ginge es dann so:
Im ersten Schritt solltest Du das "Profil" von Hand erstellen, um zu sehen, was da wirklich passiert. Dazu muss man den Pegel jeder der Einzelfrequenzen in der Testaufnahme messen und notieren. Das geht z.B. über den eingebauten Peak-Meter-Balken, oder (pi-mal-Daumen) auch an der Skala in der Tonspur, am besten aber über ein kleines Skript. Die Abweichung zwischen Soll und Ist gibt die notwendige Korrektur vor.
Die eben notierten Korrekturen kannst Du über den Equalizer-Effekt in Audacity anwenden und damit das Material vor der Aufnahme spiegelbildlich zu den Frequenzgangfehlern korrigieren. Aber eins nach dem anderen![Smile Smile](https://tonbandforum.de/images/smilies/smile.png)
Viele Grüße
Andreas
lassen wir mal wieder die "wozu eigentlich?"-Diskussion bei Seite und nehmen an, das Spieltrieb alleine als Grund völlig ausreicht
![Wink Wink](https://tonbandforum.de/images/smilies/wink.png)
Einen Frequenzgang digital zu korrigieren ist heutzutage eigentlich keine schwere Übung - das funktioniert so, wie Du es beschrieben hast. Ich lasse also bewusst Bias, Verzerrungen, Rauschen und Gleichlauf mal weg - da würde ich zuerst am Bandgerät (schließt ausnahmsweise auch Cassettendecks ein
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Lass und doch gleich Nägel mit Köpfen machen: Hast Du Cassettendeck, Band und Soundkarte bereit? Hast Du bereits Audacity installiert?
Dann sieht das so aus:
Winston Smith,'index.php?page=Thread&postID=214423#post214423 schrieb:1. Der Computer spielt diverse Testtöne, Rauschen, usw. in unterschiedlichen Lautstärken ab. Das Kassettendeck nimmt auf. Die Kassette wurde vorher mit dem Deck eingemessen.
2. Der Computer überprüft per Hinterbandkontrolle oder einem 2. separaten Durchgang die Aufnahme mit den ursprünglichen Testtönen.
Du brauchst ein Testsignal, um den Frequenzgang über Band zu bestimmen. Wichtig: Das passiert 20 dB unter Bezugspegel - bei 0 dB ist er nicht glatt zu bekommen. Deswegen müssen wir zunächst das Verhältnis zwischen digitalem und analogem Pegel eichen. Erzeuge Dir ein Testsignal mit 0 dB digital und 315 Hz über "Erzeugen - Tongenerator - Tone" generieren:
Danach einen Gleitton mit "Erzeugen - Tongenerator - Chirp":
Wichtig: "Amplitude 0,1" sorgt für -20 dB. Mit dem Gleitton kann man nachher ein schönes Bild des Frequenzgangs erzeugen - aber zum Erzeugen der Korrektur nimmt man besser Einzelfrequenzen - am besten bei den üblichen Frequenzen (und immernoch mit Amplitude 0,1):
Code:
10
20
25
31.5
40
63
125
250
315
500
1000
2000
4000
6300
8000
10000
12500
16000
20000
Die Frequenzliste kannst Du auch je nach Bedarf später verfeinern, wenn es irgendwo Dellen oder andere starke Effekte im Frequenzgang gibt. Ist ein wenig Fleißarbeit in Audacity. Ich würde jeweils zwei Sekunden mit einer halben Sekunde Pause dazwischen nehmen.
Das Ergebnis sieht dann etwa so aus (ich hatte keine Geduld für die ganze Frequenzreihe):
Alles klar? Wenn Du eine Aufnahme davon über Band hast, können wir weitermachen. Ach ja, 44.1 kHz und 16 Bit sollten dazu erstmal völlig ausreichen. Du kannst gerne auch das Ergebnis als Audio irgendwo posten - hilft bei der Analyse
![Smile Smile](https://tonbandforum.de/images/smilies/smile.png)
Weiter ginge es dann so:
Winston Smith,'index.php?page=Thread&postID=214423#post214423 schrieb:3. Der Computer erstellt ein Profil der entstandenen Abweichungen im Frequenzgang, erstellt ein optimales Korrekturprofil und ermittelt anhand der entstandenen Verzerrungen bei der Aufnahme die optimale Aussteuerung.
Im ersten Schritt solltest Du das "Profil" von Hand erstellen, um zu sehen, was da wirklich passiert. Dazu muss man den Pegel jeder der Einzelfrequenzen in der Testaufnahme messen und notieren. Das geht z.B. über den eingebauten Peak-Meter-Balken, oder (pi-mal-Daumen) auch an der Skala in der Tonspur, am besten aber über ein kleines Skript. Die Abweichung zwischen Soll und Ist gibt die notwendige Korrektur vor.
Winston Smith,'index.php?page=Thread&postID=214423#post214423 schrieb:4. Mit den vorher ermittelten Optimierungen im Frequenzgang und der optimalen Aussteuerung erfolgt nun die Aufnahme.
Die eben notierten Korrekturen kannst Du über den Equalizer-Effekt in Audacity anwenden und damit das Material vor der Aufnahme spiegelbildlich zu den Frequenzgangfehlern korrigieren. Aber eins nach dem anderen
![Smile Smile](https://tonbandforum.de/images/smilies/smile.png)
Viele Grüße
Andreas