13.11.2017, 16:48
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=212379#post212379 schrieb:Ob diesem künstlichen hinmischen einer breiteren Stereo Bühne wirklich eine Annäherung an das menschliche Ohr innewohnt wage ich persönlich eben etwas zu bezweifeln.Erst gestern fiel mir wieder das Standard- Werk der DDR- Tonbandler in die Hände ("Das Buch vom guten Ton" von Peter Leue) Darin gibt es einen Abschnitt welcher beschreibt, das in den späten 80er Jahren in der DDR zwischen zwei verschiedenen Arten Stereo unterschieden wurde: Das "normale" Stereo wie wir es alle kennen und die sogenannte "Kunstkopf- Stereofonie". Diese wurde für Konzerte genutzt. Dabei saß ein nachgebildeter Menschlicher Kopf auf dem besten Hörplatz im Saal, die Trommelfelle waren spezielle Mikrofone.
Damit wollte man das menschliche Hörempfinden so gut wie möglich nachstellen. Diese Sendungen sollte man dann natürlich mit Kopfhörern hören. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, das diese Sendungen in den Programmzeitschriften separat als "Sendung in Kunstkopf- Stereofonie" gekennzeichnet wurden. Wie lange das so ging- keine Ahnung, sicher bis zur Wende. Hatte mich damals nicht weiter interessiert, war nicht meine Musik. Hat sich ja auch offensichtlich nicht weiter durchgesetzt... Aber ein interessanter Ansatz.
Ich persönlich höre sehr viel elektronische Musik (Depeche Mode, VNV Nation, etc.pp). Diese Art von Musik in Mono zu hören geht überhaupt nicht. Die typischen Seiteneffekte sind ein wesentlicher Teil des Klangbildes, gehören unbedingt zum Gesamtkunstwerk. In Mono kommt davon nichts zur Geltung. Für andere Arten von Musik, die auch anders produziert wurden mag das ein anderer Fall sein. Ich aber- als typisches Kind der 80er Jahre- käme nie auf den Gedanken mir Mono anzutun, wenn ich Musik ernsthaft hören will. :whistling:
Wenn die Kofferheule beim Zaunstreichen (oder Ähnlichem) als Unterhaltung plärrt, dann ist das natürlich etwas ganz Anderes.
Grüße, Rainer