Schaltbild für HELI- Studio- Abhörverstärker VS1-32 gesucht
#19
Hallo liebe Forianer,

ich hole mal diesen alten Tread hervor. Nachdem der letzte Eintrag nun fast ein Jahr jung ist, möchte ich berichten wie es dort weiter gegangen ist.

Mein Vater hat sich die Arbeit gemacht und das Schaltbild herausgezeichnet. Keine Woche später erhielt ich von einem Kollegen die Schaltung des Steuergerätes "HELI VS1". Dieses Gerät für den Consumer- Markt ist ein Stereo- Verstärker mit mehreren Eingängen und einer entsprechenden Quellenumschaltung, siehe hier:

http://www.radiomuseum.org/r/heli_vs1.html

Als ich jetzt die beiden Schaltbilder verglich, stellte ich fest- Donnerwetter, der Verstärkerzug ist ja zu Vaters Zeichnung nahezu identisch ! Big Grin Sogar die Werte der Bauteile stimmten bei fast allen überein. Nur der Eingang war bei den Studioblöcken natürlich anders gestaltet, da symmetrisch über einen Eingangsübertrager geführt. Somit war es aber klar, die beiden Studio- Verstärker waren- wie bereits vermutet- eine Auftragsfertigung der HELI- Schmiede für das RFZ. Das half natürlich gewaltig weiter, denn somit hatte ich jetzt mein Schaltbild. Mit diesem in der Hand, machte ich mich an die Reparatur, wobei ich sagen muß, das es eigentlich nicht so viel zu reparieren gab. Die einzigen, echten "Defekte" waren Anschlusskabel, welche sich aus ihren Lötstellen an den Messer- Kontaktleisten herausgezogen hatten. Es waren bei beiden Blöcken die selben Kabel und es war auch die selbe Ursache: Die Dinger waren schlicht etwas zu kurz geraten. Da die Messerleisten nicht bombenfest- sondern leicht beweglich eingebaut sind (damit sie sich beim einschieben in das Gestell zentrieren können) waren sie beim herausziehen aus dem Gestell ganz einfach abgerissen. EIn Fehler der sich schnell beheben ließ.

Dann habe ich natürlich vor dem Einschalten alle sechs großen Elkos formiert und das hat auch super funktioniert. Alle Elkos ließen sich wiederherstellen, alle halten ihre Ladung und haben jeweils nur einen sehr geringen Leckstrom. das hat alles super funktioniert. Fast etwas zu gut...

Schlussendlich habe ich provisorisch zwei Messerleisten- Kupplungen mit Netzkabel, Modulationskabel und Lautsprecher Anschlusskabel ausgerüstet und den ersten Block langsam am Trenntrafo hochgefahren. Nun, es hat nichts geknallt. Die Röhrenheizungen kamen, bald darauf tönte der eingespeiste Messton aus dem Lautsprecher, der Verstärker lief. Bis es nach einer kurzen Weile anfing zu rauchen. Es roch heiß und eine vernehmliche Rauchfahne kam vom Chassis, aus Richtung der EZ81 (Gleichrichterröhre). Da habe ich dann schnell wieder ausgeschaltet...

Da ich an diesem Abend gern noch einen Erfolg haben wollte, nahm ich den zweiten Block in Betrieb. Der ging erst gar nicht, die Röhrenheizung blieb dunkel. Dieser Fehler war aber recht schnell gefunden: Eine der Anschlussfahnen auf dem Pertinaxstreifen am Netztrafo hatte einen feinen Haarriss. Nicht zu sehen. Beim dran wackeln gab er dann aber sofort nach... Nun, nachdem dies gefunden war lief der Verstärker ebenfalls...um ebenfalls nach geraumer Zeit mit einer Rauchfahne aus der gleichen Region wie beim anderen Block zu erfreuen...

Ich glaube, ich habe alles in Allem einen halben Tag gesucht, gemessen, verglichen. Alle messbaren Werte waren normal. Es gab eigentlich keinen Fehler... Wieso rauchte es dann ??? Die Erklärung fand sich, als der Rauch langsam weniger wurde. Es war wohl eine Mischung aus etwas feuchten Pertinax- Röhrensockeln, Staub auf der EZ81 und- das war der Hauptfehler- Lötstellen der Anoden- Anschlussleitungen am Röhrensockel der EZ81, welche nicht mehr aus Lötzinn bestanden. Diese Lötstellen waren wohl dereinst so heiß geworden, daß das Lötzinn sich in irgendwas anderes verwandelte. Dieses "Restlot" war so degradiert, daß es sich nicht einmal mehr mit dem Lötkolben aufschmelzen ließ, sondern einfach nur noch davon krümelte. An diesen Anoden- Anschlüssen sitzen zwei Hochlast- Zement- Widerstände, dann noch die Wärme der Röhre dazu und durch das Metallgehäuse sicher nicht die beste Belüftung. Das ist also kein Wunder...

Nachdem dort also alles gereinigt, neu verzinnt und sauber verlötet wurde, gab es keinerlei Rauchentwicklung mehr. Jetzt war es also an der Zeit für eine provisorische Inbetriebnahme- und dann für einen ordentlichen Gehäuseeinbau.

Hier das Provisorium:


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[Kein Betreff] - von bitbrain2101 - 09.06.2016, 14:47
....und inzwischen gefunden - von GDR 22 - 07.04.2017, 15:15
[Kein Betreff] - von GDR 22 - 07.04.2017, 15:17
[Kein Betreff] - von bitbrain2101 - 09.04.2017, 23:51
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