06.02.2017, 17:05
Bei der Frequenzgang-Messung mit Rauschen ist noch ein mögliches Fettnäpfchen zu umschiffen:
Der "Erwartungswert" der Rauschmessung ist (nur) bei einem linearen System gleichwertig zur herkömmlichen Frequenzgang-Messung mit harmonischen Einzelton-Signalen (sinus) .
Das gilt nicht mehr in einem nichtlinearen System, speziell einem mit einer oberen Clip- oder Kompressionsgrenze.
Das liegt an der Amplitudenverteilung des Rauschsignals. Es hat im Gegensatz zum harmonischen Signal keinen wohldefinierten Spitzenpegel mit dem man unter der "Kompressions-/Clipgrenze" bleiben könnte. Das normale Rauschen hat eine Amplitudenstatistik gemäß Gaußverteilung. Es können also theoretisch/"im Prinzip" beliebig hohe Pegel (mit stark abnehmender Häufigkeit) auftreten. Insofern wäre es eventuell praktisch günstiger auf "gleichverteiltes" Rauschen auszuweichen. Beide lassen sich als weißes oder rosa oder sonstwie spektral verlaufend herstellen. Ob es allerdings bei der Gleichverteilung nach Durchlauf von Entzerrungsschaltungen/Filtern bleibt, ist fraglich.
Folge davon wird sein, daß bei Verwendung eines Rauschsignales mit gleichem RMS-Pegel wie ein Sinus einige Amplituden-Exkursionen in den Kompressionsbereich laufen. Insofern werden sich bei Messung mit Rauschen Kompressionseffekte früher im Meßergebnis niederschlagen als bei sinus-Messung.
Bei einem Multi-Ton-Sinus-Signal hat man ein ähnliches Problem:
Wenn ich mit n unkorrelierten Tönen gleicher Amplitude a den gleichen Summen-RMS-Pegel A wie bei einem Einzelton einstellen will, muß die Einzelamplitude auf a=A/Wurzel(n) eingestellt werden. Es gibt jedoch immer einen Zeitpunkt, bei dem sich die Amplituden der Einzeltöne gerade mal addieren zu n a= Wurzel(n) A. Wenn ich also mit dem Einzelton noch gerade unter dem Kompressionslevel war, ist das mit dem Multiton-Signal gleichen Effektiv-Wertes nicht mehr der Fall. Also müssen Kompressions- und Intermodulations-Effekte auftreten.
Wenn das vermieden werden soll, ist mehr Abstand von dieser Grenze zu wahren.
MfG Kai
Der "Erwartungswert" der Rauschmessung ist (nur) bei einem linearen System gleichwertig zur herkömmlichen Frequenzgang-Messung mit harmonischen Einzelton-Signalen (sinus) .
Das gilt nicht mehr in einem nichtlinearen System, speziell einem mit einer oberen Clip- oder Kompressionsgrenze.
Das liegt an der Amplitudenverteilung des Rauschsignals. Es hat im Gegensatz zum harmonischen Signal keinen wohldefinierten Spitzenpegel mit dem man unter der "Kompressions-/Clipgrenze" bleiben könnte. Das normale Rauschen hat eine Amplitudenstatistik gemäß Gaußverteilung. Es können also theoretisch/"im Prinzip" beliebig hohe Pegel (mit stark abnehmender Häufigkeit) auftreten. Insofern wäre es eventuell praktisch günstiger auf "gleichverteiltes" Rauschen auszuweichen. Beide lassen sich als weißes oder rosa oder sonstwie spektral verlaufend herstellen. Ob es allerdings bei der Gleichverteilung nach Durchlauf von Entzerrungsschaltungen/Filtern bleibt, ist fraglich.
Folge davon wird sein, daß bei Verwendung eines Rauschsignales mit gleichem RMS-Pegel wie ein Sinus einige Amplituden-Exkursionen in den Kompressionsbereich laufen. Insofern werden sich bei Messung mit Rauschen Kompressionseffekte früher im Meßergebnis niederschlagen als bei sinus-Messung.
Bei einem Multi-Ton-Sinus-Signal hat man ein ähnliches Problem:
Wenn ich mit n unkorrelierten Tönen gleicher Amplitude a den gleichen Summen-RMS-Pegel A wie bei einem Einzelton einstellen will, muß die Einzelamplitude auf a=A/Wurzel(n) eingestellt werden. Es gibt jedoch immer einen Zeitpunkt, bei dem sich die Amplituden der Einzeltöne gerade mal addieren zu n a= Wurzel(n) A. Wenn ich also mit dem Einzelton noch gerade unter dem Kompressionslevel war, ist das mit dem Multiton-Signal gleichen Effektiv-Wertes nicht mehr der Fall. Also müssen Kompressions- und Intermodulations-Effekte auftreten.
Wenn das vermieden werden soll, ist mehr Abstand von dieser Grenze zu wahren.
MfG Kai