BIAS-Strom messen
#1
Liebes Forum,

ich will nun endlich ein Problem angehen, das ich schon lange vor mir herschiebe: Wie nebenan im Thread zur Messung von Bandeigenschaften diskutiert würde ich gerne auch in Abhängigkeit vom BIAS-Strom messen. Dazu ist es natürlich unabdingbar, zumindest Relativmessungen desselben machen zu können; der absolute Spannungswert ist mir erstmal ziemlich egal.

Nach verschiedenen PN-Diskussionen sehe ich letztlich verschiedenste Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben:
  • historisches Millivoltmeter: Das wäre der zeitgenössisch korrekte Weg. Leider habe ich bisher keins im Haus, und auch nicht so viel Begeisterung für historische Messtechnik, dass ich hier freudig einsteigen wollte.
  • neuzeitliches Multimeter mit ausreichender Bandbreite: Leider habe ich hier noch kein Gerät gefunden, was die auch hat und preislich im unteren dreistelligen Euro-Bereich bleibt. Meine Bandgeräte liegen alle zwischen 100 kHz und 150 kHz Löschfrequenz. Ein Messgerät, das mir gefallen würde, ist leider nur bis 100 kHz spezifiziert: UNI-T UT 803 bei reichelt. Vielleicht würde das ja trotzdem reichen, wenn es mir nicht auf Absolutwerte ankommt? Je nachdem, wie steil es danach abfällt...
  • Speicheroszilloskop: Ein Oszi habe ich zwar schon, aber eben aus der Analogzeit. Das ist zwar nicht verkehrt, aber manchmal verlangt es mich hier sowieso nach einem Neugerät. Und einige davon können ja auch nebenbei einige Messungen machen, z.B. den RMS des Signals, und haben locker eine Bandbreite im zweistelligen MHz-Bereich. Beispiel: Peaktech 1265, ebenfall bei reichelt.
  • verschiedene Selbstbaulösungen, von einfach bis kompliziert. Eine einfache will ich hier zunächst ausloten, weil ich sie bereits vor Jahren gebastelt habe und das Kästchen fertig hier liegt:

Bevor ich mit der Soundkarte messen konnte, stand ich vor dem gleichen Problem wie oben, nur mit weniger Bandbreite: Ich wollte Wechselspannungen im Audiobereich mit meinem Multimeter messen, ohne historische Geräte zu kaufen, und ohne ein Neugerät zu finden, was mir günstig genug war. Der Thread von damals: Selbstbau: Audio-Messungen mit billigem Multimeter?

Dort habe ich dann letztlich folgende Schaltung aufgebaut:

   

Der Operationsverstärker ist ein LF353, die Dioden sind 1N4148. Zur Stromversorgung dienen zwei 9V-Blockbatterien. Das Kästchen sieht so aus:

   

Nun habe ich vor einiger Zeit versucht, das Ding mit meinen rudimentären Kenntnissen in LTSpice zu simulieren. Dabei gewann ich den Eindruck, dass es eigentlich auch über 20 kHz hinaus sinnvoll gleichrichten sollte, und auch bei den 150 kHz einer B77 noch funktionieren müsste.

Kann jemand von Euch mal einen kompetenten Blick auf die Schaltung werfen und eine Einschätzung abgeben? Wären eventuell Modifikationen sinnvoll, um zum Ziel zu kommen?

Messen würde ich wie üblicherweise empfohlen an der "kalten" Seite des Aufnahmekopfs, über einen 100Ω-Widerstand gegen Masse. An der B77 ist dieser in Form von R3/R4 auf der Oszillatorplatine freundlicherweise schon vorhanden. Dort ist auch angegeben, dass mit etwa 500 mV bei 150 kHz zu rechnen ist.

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Andreas
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
BIAS-Strom messen - von andreas42 - 03.01.2017, 16:21
[Kein Betreff] - von uk64 - 03.01.2017, 16:55
[Kein Betreff] - von andreas42 - 03.01.2017, 17:22
[Kein Betreff] - von uk64 - 03.01.2017, 17:34
[Kein Betreff] - von andreas42 - 03.01.2017, 17:54
[Kein Betreff] - von andreas42 - 08.01.2017, 10:31
[Kein Betreff] - von dreadlock - 08.01.2017, 11:27
[Kein Betreff] - von andreas42 - 08.01.2017, 11:38
[Kein Betreff] - von kaimex - 08.01.2017, 11:42
[Kein Betreff] - von andreas42 - 08.01.2017, 13:52

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste